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Dritter Farbanschlag von Abtreibungsbefürwortern auf Berliner Kirche

Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres wurde eine Kirche in Berlin-Schöneberg von radikalen Abtreibungsbefürwortern mit Farbe beschmiert. Bundesverband Lebensrecht: Die Szene wird aggressiver.
Kirche St. Elisabeth in Berlin
Foto: Pfarrei St. Matthias | Zum wiederholten Mal beschmierten Abtreibungsgegner die Kirche St. Elisabeth in Berlin mit Farbe und Abtreibungsparolen.

Die Kirche St. Elisabeth in der Pfarrei St. Matthias Berlin-Schöneberg ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres von Abtreibungsbefürwortern mit Farbe beschmiert worden. Die Täter hinterließen die Parole "My body. My choice." (Mein Körper. Meine Entscheidung). Die Pfarrei hat den Staatsschutz informiert, die Täter sind bislang aber unbekannt. 

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Täter gaben vergangenes Jahr Grund für Farbanschlag an

Wie der Pfarrer der Pfarrei, Josef Wieneke, am Freitag gegenüber der „Tagespost“ bestätigte, belief sich der letzte größere Schaden vergangenes Jahr auf rund 4000 Euro. Da der Farbanschlag dieses Jahr fast identisch sei, dürfte die Summe nun in einem ähnlichen Bereich liegen, meint Wieneke. Die Kosten der Schadensbehebung übernimmt die Pfarrgemeinde. „Weil letztes Mal bei dem Bekennerschreiben auch die Bischofskonferenzen als Ursache genannt wurde, hatte ich da um finanzielle Unterstützung gebeten und einen gewissen Teil bekommen. Aber wenn wir jetzt kein Bekennerschreiben haben, dann läuft das vermutlich intern“, so Wieneke.

Vergangenes Jahr hatten die Täter auf der linksradikalen Webseite indymedia.org auch eine Begründung für die Beschädigung des Gotteshauses angegeben: Die Tat sei wegen der Haltung der katholischen Kirche zur Abtreibungsfrage insgesamt und weil sich in den Räumlichkeiten der Gemeinde vor dem Marsch für das Leben 2019 „Abtreibungsgegner“ getroffen hätten, verübt worden. Da die Aktion fast die gleiche sei wie vor einem Jahr, könne man vermuten, dass es auch die gleichen Täter seien, meint Wieneke. 

Die Szene wird aggressiver

Wie die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, Alexandra Linder, im Gespräch mit der „Tagespost“ betont, nehmen die Angriffe auf Lebensschutzeinrichtungen und Kirchen zu: „Es war eine Zeit lang relativ ruhig, aber jetzt geschieht es wieder öfter, drei, vier Mal im Jahr mindestens.“ Einige Orte wie Berlin oder Sachsen seien dabei besonders betroffen. Meistens seien die Übergriffe aber von bestimmten Veranstaltungen abhängig. „In Köln hat die Jugend für das Leben den Film ,Unplanned‘ gezeigt, deshalb wurden Teile der Kirchengebäude von St. Pantaleon verunstaltet. In Berlin zum Beispiel häuft es sich, wenn der Marsch für das Leben näherrückt oder bestimmte Jahrestage anstehen, wie jetzt der Internationale Frauentag“, so Linder. Da nicht alle Anschläge bei Behörden gemeldet würden, sei es allerdings schwierig, zu sagen, wie stark die Angriffe zunähmen. „Wir beobachten aber, dass die Szenerie aggressiver wird.“  DT/ vwe

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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