Von der Corona-Pandemie ist auch die Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes betroffen: Sie findet nicht statt. Der Gastgeber der Wallfahrt, der französische Militärbischof Antoine de Romanet habe die Wallfahrt aufgrund der Coronavirus-Epidemie abgesagt. Das teilte das Katholische Militärbischofsamt in Berlin mit. Er habe diese Entscheidung gemeinsam mit den beiden internationalen Ko-Direktoren und den Organisatoren der Wallfahrt getroffen, hieß es in einer E-Mail. Der Katholische Militärbischof, Franz-Josef Overbeck, und der Militärgeneralvikar, Reinhold Bartmann, bedauern, dass die besondere Wallfahrt in diesem Jahr nicht gemeinsam begangen werden kann, hieß es.
Im Gebet an die Kranken denken
Die 62. Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes sollte vom 13. bis 19. Mai stattfinden. Die Wallfahrtsleiterin der Katholischen Militärseelsorge, Petra Hammann, verwies in einer Mitteilung auf das Motto der geplanten Soldatenwallfahrt „Meinen Frieden gebe ich euch“ und sagte: „Dies kann auch das Motto sein, wie wir mit den derzeitigen Herausforderungen umgehen, die uns unsere Geschöpflichkeit und auch Begrenztheit vor Augen führen. Im Gebet mögen wir besonders an die Kranken denken, die derzeit keine Möglichkeit haben, nach Lourdes zu reisen.“ Die nächste Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes soll vom 19. bis 25. Mai 2021 stattfinden.
Als Reaktion auf die Virusverbreitung, inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation zur Pandemie erklärt, hatte das Militärbischofsamt alle Auslandsdienstreisen grundsätzlich untersagt. Ausnahmen seien die Auslandseinsatzbegleitung sowie die Begleitung in Missionen, etwa die Kontingentbegleitung. Auch so genannte Intensivveranstaltungen im Ausland seien nicht genehmigt, bereits gebuchte Veranstaltungen würden storniert oder verlegt, heißt es weiter aus dem Katholischen Militärbischofsamt.
Weltweit größte Wallfahrt für Militärangehörige
Die Soldatenwallfahrt nach Lourdes ist die weltweit größte Wallfahrt für Militärangehörige. Sie geht zurück auf das Jahr 1944, als französische Soldaten erstmals gemeinsam nach Lourdes pilgerten. Daraus entstand eine regionale, später eine nationale Militärwallfahrt. Bei einem Treffen von Kriegsveteranen aus mehreren europäischen Ländern 1953 entstand die Idee, die nationale Wallfahrt international auszuweiten. Lourdes sollte dadurch zu einem Ort der Begegnung und der Versöhnung werden. Die erste Internationale Soldatenwallfahrt fand 1958 statt, als sich die Marienerscheinungen zum 100. Mal jährten. Seitdem findet sie jedes Jahr statt. Im vergangenen Jahr nahmen an der Wallfahrt etwa 800 Angehörige der Bundeswehr teil.
DT/chp
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