Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode wünscht sich, dass es aus Rom auf den Synodalen Weg auch eine synodale Antwort gebe. Im Gespräch mit dem Online-Portal „katholisch.de“ plädierte er für „eine Art Regionalsynode für Deutschland oder für Westeuropa“, in deren Rahmen eventuelle Voten und Beschlüsse des Synodalen Wegs diskutiert werden sollten. Zwar werde es dann immer noch Entscheidungen geben, die nicht alle annehmen. „Aber dann sind sie wenigstens in großer Beteiligung und im Sinne eines Synodalen Weges, wie der Papst sich das auch vorstellt, entstanden“, so Bode, der am Dienstag seinen 70. Geburtstag feiert.
Gelegenheit eines "wirklichen Dialogs nach vorne"
Wenn auf synodale Vorgänge von Rom aus nur mit einer Bewertung geantwortet würde, fände er das „enttäuschend“, erklärte der Osnabrücker Bischof, der auch Vorsitzender des Synodalforums „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ ist. Die Gelegenheit eines „wirklichen Dialogs nach vorne“ hätte man dann verpasst.
Auf die Frage, ob er bei den Beratungen des innerkirchlichen Reformprozesses Druck verspüre, dass am Ende Forderungen nach der Weihe von Frauen zu Priesterinnen oder der Abschaffung des Zölibats stattgegeben werden müsse, antwortete Bode, es gebe Menschen, die sagen: „Wenn diese Ergebnisse nicht erzielt werden, dann ist der ganze Weg unsinnig gewesen.“ Andere hätten durchaus auch diese Ziele, „aber gehen schrittweise darauf zu und wollen den Raum dafür mehr öffnen. Zu dieser zweiten Gruppe zähle ich mich“.
Mitwirken, dass es in der Kirche Entwicklungen gibt
Er glaube, so Bode, „dass wir nur weiterkommen, indem wir immer mehr den Raum für Diskussionen eröffnen und daran mitwirken, dass es in der Kirche eine Entwicklung gibt“. So sei Veränderung in der Geschichte der Kirche fast immer geschehen, „nicht durch Forderungen, die dann schnell erfüllt worden sind“.
Bode räumte auch ein, dass Gläubige am Ende des Synodalen Wegs auch enttäuscht werden könnten: „Das wird immer so sein bei einem solchen Vorgang. Das hat es beim Zweiten Vatikanischen Konzil gegeben und das gibt es immer, wenn Entscheidungen gefällt werden, wenn Dinge vielleicht auch mit Minderheiten-Voten versehen sind.“ Diese Enttäuschungen, so Bode, könnten aus unterschiedlichen Richtungen kommen: „Den einen geht es zu schnell, den anderen zu langsam. Man muss das, was man als richtig erkannt hat, konsequent und schrittweise weiterverfolgen.“ DT/mlu
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