Kaum etwas wird dem heutigen Betrachter so entfernt erscheinen, wie das Konzil von Konstanz, das zwischen 1414 und 1418 in der Bodensee-Stadt tagte – vorausgesetzt, er hat überhaupt schon einmal davon gehört. Und dennoch hat die Landesausstellung, die dort im April eröffnet wird, den stolzen Untertitel „Weltereignis des Mittelalters“. In der Tat hat das Konstanzer Konzil in einer bedrohlichen Situation der Kirche, als zeitweise drei Päpste sich den Thron Petri streitig machten, Remedur geschaffen. Und dass in der kleinen Stadt mit ihren 6 000 Einwohnern seinerzeit bis zu 70 000 Besucher ein Obdach fanden, ist in sich bemerkenswert.
Weltereignis am Bodensee
Wenn der Päpste zu viele sind, ist guter Rat teuer: Das Konzil von Konstanz. Von Urs Buhlmann