Tiefe Nacht herrscht über dem pfälzischen Donnersberg. Es ist drei Uhr in der Frühe. Über das Gelände des Klosters Gethsemani schweift der Blick in die weite Ebene. Früher gab es wenige Lichter dort, doch mit den Jahren sind mehr hinzugekommen. Am Alarmierendsten erscheinen die roten Positionslichter der Windräder, formiert wie eine feindliche Wand. Oder ist diese Wand gar nicht feindlich, sondern imitiert lediglich das rote Licht, welches ohne zu ermüden vor dem Allerheiligsten im Oratorium brennt? Unten im Tal glühen die Lichter der Menschen. Positionslichter der Gier oder der Nachhaltigkeit? Womöglich gibt es einen Tag, an dem all dies zerfällt. Doch der seit Jahrhunderten von Sagen umwobene Donnersberg wird bestehen bleiben.
Wachen und beten für die Welt
Die Stille erleben: Ein Besuch bei den Trappistinnen auf dem pfälzischen Donnersberg. Von Barbara Wenz