Der Kardinal und Erzbischof von Chicago, Blase Cupich, hat erneut Gläubige und Bischöfe dazu aufgerufen, das Motu proprio „Traditionis custodes“ zu akzeptieren. In einem Beitrag für die amerikanischen Jesuitenzeitschrift „America Magazine“ (Mittwoch) unterstrich er, das Dokument, das die Zelebration der Messe im „alten Ritus“ einschränkt, sei als Hilfsmittel zur Bewahrung von Einheit und Tradition zu verstehen. Wer den Widerstand gegenüber der liturgischen Reform Pauls VI. Johannes Pauls II. nicht anspreche, setze sowohl die kirchliche Lehre vom Primat des Papstes als auch die Einheit mit dem Bischof von Rom aufs Spiel.
Cupich: Gespenst von Parallelkirche ist real
Kardinal Cupich zufolge gebe es „viele Beweise“, die zeigten, dass „viele Anhänger der alten Messe früher und sogar in späteren Jahren“ auch das Zweite Vatikanische Konzil und dessen Lehren ablehnten. Wörtlich erklärte der Erzbischof: „Das Gespenst, die Gefahr von einer Parallelkirche, gibt es wirklich.“
Deshalb müsse man wachsam sein, damit das Zugeständnis, die „alte Messe“ zu feiern, die Spaltung in der Kirche nicht verschlimmere. Cupich erinnerte daran, dass die Kirche sich immer wieder erneuern müsse. „Wir sollten uns nicht vor der Reform fürchten, weil sie eine Kerntugend der Kirche ausmacht.“ Reform sei ein Ausdruck von Treue.
Bereits Anfang November hatte Erzbischof Cupich „Traditionis Custodes“ auf dem Blog „PrayTell“ verteidigt. DT/sjd
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