Der Vatikan hat neue pastorale Leitlinien zum Umgang katholischer Bischöfe und Priester in China mit den staatlichen Behörden veröffentlicht. Darin empfiehlt der Heilige Stuhl den Bischöfen, sich behördlich registrieren zu lassen, akzeptiert aber gleichzeitig, falls Geistliche eine Registrierung aus Gewissensgründen ablehnen. Zuvor hatte das kommunistische Regime in Peking neue Vorschriften veröffentlicht. Diese fordern Kleriker dazu auf, sich in staatlichen Religionsorganisationen registrieren zu lassen.
Keine Tätigkeit als Seelsorger ohne offizielle Registrierung
Ohne solch eine Registrierung soll keine offizielle Tätigkeit als Seelsorger mehr möglich sein, heißt es. Daher hatte der Erlass unter Chinas Gläubigen Bedenken ausgelöst. Auf die zahlreichen Anfragen bezüglich der neuen Vorgehensweise der Kommunistischen Partei (KP) reagierte der Vatikan mit den neuen pastoralen Leitlinien.
Der Text, den Geistliche in China nun bei der Registrierung unterzeichnen sollen, enthält einen Passus, in dem der Betreffende sich dem Prinzip der „Unabhängigkeit, Autonomie und Selbstverwaltung der Kirche in China“ verpflichtet. Der Vatikan empfiehlt daher eine Unterzeichnung unter Vorbehalt. Wer Bedenken habe, mit einer Unterschrift die katholische Lehre nicht mehr vollumfänglich einhalten zu können, solle in einer Zusatzerklärung ergänzen, dass er die Unterschrift leiste, „ohne seine Pflicht zu verletzen, treu zu den Prinzipien der kirchlichen Lehre zu stehen“. Dies sei auch mündlich möglich.
Vatikan: Keinen "einschüchternder Druck" auf "inofizielle katholische" Gemeinden ausüben
Zudem rief der Vatikan Chinas Katholiken dazu auf, nicht nur die Komplexität der Lage zu verstehen, sondern „offenen Herzens die schmerzliche Entscheidung des Hirten akzeptieren - wie immer sie ausfällt“. Es dürfe „kein einschüchternder Druck auf 'inoffizielle' katholische Gemeinden ausgeübt“ werden, auch wenn dies bereits geschehen sei.
DT/mlu/KNA
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