Unter der Führung des seligen Johannes Soreth, der 1451 zum Generalprior des Karmels gewählt wurde, gewann die Gemeinschaft der Karmeliten wieder neue Lebenskraft. Der geistlich und moralisch geschwächte Orden, der in der Zeit vor der Reformation allmählich verfiel, bedurfte im 15. Jahrhundert dringend einer Neuausrichtung. Soreths Strategien, um dem Gebets- und Gemeinschaftsleben wieder aufzuhelfen und die Mönche vor allem auch an die Einhaltung ihres Armutsgelübdes zu erinnern, waren zum einen die Einführung neuer und revidierter Statuten, zum anderen persönliche Visitationen möglichst vieler Konvente, was ihn auf Reisen durch halb Europa führte.