Von den Nazis abgestempelt, weggesperrt, mit dem Tode bedroht, erst 1970 ohne Chance auf Beruf und Familie aus einer Heilanstalt entlassen, niemals Entschädigung erhalten: So lässt sich das geradezu unglaubliche Schicksal der Elfriede Schreyer zusammenfassen. In derselben Anstalt, dem hessischen Kalmenhof, litt auch ihr Sohn: Mit Psychopharmaka und Prügel wollten die Erzieher ihn in den 60er und 70er Jahren ruhigstellen. Erst jetzt wird die Geschichte dahinter historisch aufbereitet.
Späte Genugtuung
Von der Entschädigung der Opfer und der Aufarbeitung der Geschichten von Psychiatrisierungen am Kalmenhof. Von Michaela Koller