Vor fünfzig Jahren, am 11. Oktober 1962, wurde vom seligen Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet. Die Erwartungen an das Konzil waren groß. Man sprach von einem „neuen Frühling“ und einem „neuen Pfingsten“. Aggiornamento der katholischen Kirche – darin bestand die Programmatik des Pastoralkonzils. Hinter das Zweite Vatikanische Konzil könne man nicht zurück, heißt es häufig. In der Tat ist es nötig, das Konzil gegen jene zu verteidigen, die es ablehnen. Doch das aggiornamento der Kirche erfolgte nicht durch Traditionsabbruch, sondern indem man an ältere, zum Teil vergessene Traditionen anknüpfte (ressourcement). Kurz vor Konzilsbeginn, im September 1962, warnte Papst Johannes XXIII.
Revolutionärer Aufstand gegen die Tradition?
Roberto de Matteis Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils. Von Helmut Hoping