Kardinal Miguel Obando Bravo, Alterzbischof von Managua, hat am Mittwoch sein 85. Lebensjahr vollendet. Der Salesianer stand bis 2005 gut 35 Jahre an der Spitze der Hauptstadt-Erzdiözese Nicaraguas. In seine Ära fielen der Sturz der Somoza-Diktatur und die Herrschaft der marxistisch orientierten Sandinisten sowie 1983 der Besuch Papst Johannes Paul II. in dem mittelamerikanischen Land. Zwischen 1971 und 2005 war Obando Bravo mehrfach Vorsitzender der Nicaraguanischen Bischofskonferenz. Sein kirchlicher Aufstieg fiel in die Schlussphase der Somoza-Dynastie, die Nicaragua seit Mitte der 1930er Jahre ausgebeutet hatte.