In unserer verstädterten Gesellschaft kommen Hirten kaum mehr vor. Auch die industrialisierte Landwirtschaft scheint ohne sie auszukommen. So dürfte es vielen Gläubigen heute schwerfallen, intuitiv zu spüren, was uns die Heilige Schrift mit dem Bild des Guten Hirten sagen will. Aber selbst wenn unsere Zeitgenossen noch vor Augen hätten, was das Bild des Guten Hirten für sie bedeutet, würden viele es wohl zurückweisen. Heute gefällt es nicht mehr, sich in einer Herde geborgen zu sehen unter dem Schutz eines Hirten. Vielmehr halten sich die Menschen religiös und weltanschaulich für einmalige Individuen und Denker – autonom, unabhängig und frei von jeder Leitung oder gar Bevormundung.
Apg 4, 8–12; 1 Joh 3, 1–2;
Joh 10, 11–18
Es ist Zeit,
den Spieß umzudrehen
Zu den Lesungen des vierten Sonntags der Osterzeit
(Lesejahr B) VON MARTIN GRICHTING Die Sonntagslesung