In der aktuellen Debatte um den priesterlichen Zölibat dominiert eine säkulare Logik, die als solche nicht zum Wesen der Sache vordringen kann. In dieser Hermeneutik werden die Probleme der Kirche vor allem sozialpsychologisch und politisch analysiert. Sexueller Missbrauch ist dann „systemisch“ bedingt beziehungsweise bereits in der DNA der Kirche (Heiner Wilmer) grundgelegt, die Sünden der Kleriker also strukturell vorprogrammiert.
In Wirklichkeit versagen Personen, nicht Systeme
In Wirklichkeit jedoch versagen Personen, nicht Systeme. Erstere sind für ihre Taten allein verantwortlich, denn sie hätten immer auch anders – moralisch – handeln können. Kein System, kein Umstand und kein Bedürfnis zwingt sie dazu, sexuell übergriffig zu werden. Diese Tatsache verbietet es, die Abschaffung des priesterlichen Zölibates als Lösung des Problems zu behaupten.
Eleganti: Homosexuell veranlagte Täter dominieren
Abgesehen davon dominieren in den kirchlichen, von Zölibatären begangenen sexuellen Übergriffen homosexuell veranlagte Täter, die zum Zölibat in einer ganz anderen Relation stehen als heterosexuell veranlagte, welche die Mehrheit der Priester ausmachen. Das lässt sich aus den Opferstatistiken stringent aufweisen.
DT
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