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Würzburger Bischof Jung schließt Großpfarreien aus

Es gelte, Kirche neu als Instrument des Heils in der Welt erlebbar zu machen und Orte zu bieten, an denen Menschen mit ihrem persönlichen Leben und mit Gott in Verbindung kommen, so der Würzburger Bischof.
Würzburger Bischof will keine Großpfarreien
Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa) | „Wir müssen uns fragen, wie Kirche sich aufstellen muss, um heute in die Gesellschaft hinein zu wirken", so der Würzburger Bischof.

Im Bistum Würzburg soll es nach Worten von Bischof Franz Jung keine Großpfarreien geben. Das Modell von „XXXL-Pfarreien wie in Trier und Hamburg“ sei keine geeignete Lösung. Das erklärte Jung am Wochenende bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken. Zu der Erkenntnis sei er nach seinen bisherigen Besuchen in mehr als der Hälfte der Dekanate des Bistums gelangt.

Standards für Liturgie, Glaubensverkündigung und karitative Arbeit

Bislang zeichneten sich für die Zukunft der Diözese etwa 40 Pastorale Räume ab. Mit dieser Zahl sei aber keine Vorentscheidung für die Innengestaltung dieser Einheiten getroffen, betonte der Bischof. Wichtig sei, dass die künftigen Einheiten einen Sinn ergeben. Für alle sollen verbindliche Formen von Kooperation, aber auch Standards für die Liturgie, die Glaubensverkündigung und die karitative Arbeit festgeschrieben werden.

Bischof Jung warnte zudem davor, einige Fehler zu wiederholen, die schon begangen worden seien, als man Pfarreiengemeinschaften geschaffen habe. Diese seien zwar flächendeckend formal errichtet worden. Jedoch gebe es keine Überprüfung, ob die einzelne Pfarreiengemeinschaft tatsächlich als solche arbeite.

Jung: Es geht nicht um Wiederbelebung, sondern um Auferstehung

In den meisten Fällen seien die Beratungen vor Ort schon relativ weit fortgeschritten, so Jung. Auch über die Strukturen bestehe häufig Konsens. Nur in einigen wenigen Fällen stünden die Überlegungen noch am Anfang. Wichtig ist nach den Worten von Bischof Jung, dass nicht einfach das Bisherige im vergrößerten Maßstab fortgesetzt werde. „Wie ich bei meiner Bischofsweihe gesagt habe, geht es nicht um Wiederbelebung, sondern um Auferstehung.“

Es gelte, Kirche neu als Instrument des Heils in der Welt erlebbar zu machen, Orte zu bieten, an denen Menschen mit ihrem persönlichen Leben und mit Gott in Verbindung kommen. Die fränkische Wallfahrtstradition sei in diesem Punkt eine wertvolle Eigenheit des Bistums, die es zu pflegen gelte. „Wir müssen uns fragen, wie Kirche sich aufstellen muss, um heute in die Gesellschaft hinein zu wirken. In diesem Hinblick muss die Strukturänderung einen Mehrwert haben.“

DT/mlu/pow

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