Die Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen im Irak sollen religiöse Symbole und Vergleiche als Instrumente der Wahlpropaganda vermeiden. Das wünscht sich das chaldäische Patriarchat mit Blick auf die Wahlen am kommenden 12. Mai. Die Kandidaten, heißt es in einer Verlautbarung, sollten sich vielmehr auf ihre beruflichen Fähigkeiten und ihre persönlichen Talente beziehen, wenn sie sich um die Gunst der Wähler bemühen. Vor allem christliche Kandidaten sollen vermeiden, vermeintliche Patenschaften und Unterstützung von kirchlichen Stellen einzufordern.
Mit diesem klärenden Äußerungen bezieht sich das chaldäische Patriarchat insbesondere auf die Aussage des ehemaligen Finanzministers und stellvertretenden Ministerpräsidenten der Regierung der Autonomen Region Kurdistan, Sarkis Agajan, dessen Arbeit im Wahlkampf in sozialen Netzwerke mit dem Wirken Christi verglichen wurde. "Wir respektieren Professor Agajan", heißt es in der Verlautbarung des Patriarchats, "aber wir dürfen ihn nicht mit Christus vergleichen".
Fast 25 Millionen potentielle Wähler sind aufgerufen, ihre Stimme bei den bevorstehenden Wahlen abzugeben. Fast 7 000 Kandidaten (darunter mehr als 2 000 Frauen) bewerben sich auf 87 Listen für die 329 Sitze im Parlament. Mindestens neun kleine politische Parteien werden von christlichen Politikern geleitet und bewerben sich um die christlichen Minderheiten vorbehaltenen fünf Sitze verteilt auf die fünf Provinzen Bagdad, Kirkuk, Erbil, Dohuk und Ninive.
DT/fides