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Taiwans Katholiken: Sorge wegen China-Politik des Vatikan

Papst Franziskus mit chinesischen Pilgern
Foto: Paul Haring (KNA) | Papst Franziskus mit Pilgern aus China, während der Generalaudienz am 5. Oktober 2016 im Vatikan.

Die katholische Kirche Taiwans hat Papst Franziskus um Schutz für den von China beanspruchten Inselstaat gebeten. Taipehs Erzbischof John Hung forderte das Kirchenoberhaupt laut einem Bericht des asiatischen katholischen Pressedienstes Ucanews (Dienstag) auf, Taiwan nicht im Stich zu lassen.

„Jedes Mal, wenn Gerüchte über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Vatikan und China aufkommen, wird Taiwan nervös und die 23 Millionen Landsleute fangen an, sich unbehaglich zu fühlen“, wird der Erzbischof zitiert. „Ich habe dem Papst gesagt, dass ich hoffe, dass er (der Vatikan) uns nicht als Teil von China sieht. Sie können diplomatische Beziehungen eingehen, aber die Rechte und Interessen Taiwans dürfen nicht geopfert werden“, so Hung.

Seit der kommunistischen Machtübernahme in Peking 1949 gibt es bis heute keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen China und dem Heiligen Stuhl. Eine Kernfrage ist die chinesische Forderung, Rom müsse zuerst seine Kontakte zu Taiwan abbrechen. Ein anderer Streitpunkt ist die Frage der Bischofsernennungen. Der Vatikan hat zuletzt wiederholt Angebote formuliert, um die Beziehungen zu verbessern.

DT/KNA

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