Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße räumt Fehler im Streit um die Schließung mehrerer katholischer Schulen in Hamburg ein. „So würde ich es sicher nicht noch einmal machen“, erklärt Heße im Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“. Die Kommunikation und die Einbeziehung der Betroffenen hätten besser sein müssen. Man habe sich von der finanziellen Lage im Erzbistum zu sehr unter Druck setzen lassen. „Wir wollten nicht nur die Not zeigen, sondern uns der Verantwortung stellen und handeln“, so der Erzbischof.
Heße will sich für Umgang mit Schulschließungen entschuldigen
Vor einem Jahr hatte das Hamburger Erzbistum überraschend angekündigt, bis zu acht katholische Schulen in der Hansestadt schließen zu wollen. Als Grund wurde die kritische finanzielle Lage genannt. Bei vielen Gläubigen sorgte die Ankündigung für Verärgerung und deutliche Kritik.
Dafür wolle sich Heße nun entschuldigen. „Ich sehe, dass wir Menschen wehgetan haben. Da möchte ich um Entschuldigung bitten.“ Der Weg nach vorne könne allerdings nicht im Handumdrehen beschritten werden. Das Vertrauen, so der Erzbischof, könne nur langsam wachsen.
Fest steht: Sechs katholische Schulen müssen geschlossen werden
Das 52-jähirge Oberhaupt der Hamburger Katholiken behauptet gleichzeitig, um die besondere Stellung der Schulen gewusst zu haben. In Hamburg habe es erst die Schulen gegeben, dann bildeten sich die Gemeinden. „Wir haben im Erzbistum Hamburg 24 Schulen, im Erzbistum Köln mit seiner fünffach größeren Zahl an Gläubigen nur 30.“ Nun wolle er mit den Schulen stärker ins Gespräch kommen, so Heße.
Inzwischen steht fest, dass sechs katholische Schulen geschlossen werden müssen. Auf die Frage, welche Rolle das Thema der Schulschließungen in Zukunft spielen wird, meint Heße: „Unser Ziel ist die zukunftsorientierte Entwicklung von mindestens 13 katholischen Schulen in Hamburg, hoffentlich 15.“ Dabei wolle man ein wirtschaftlich solides System schaffen, das pädagogisch und räumlich den künftigen Ansprüchen gerecht werde.
DT/mlu
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