Die Kirche in Deutschland schlingert im Richtungsstreit der Bischöfe wie ein Boot ohne Steuermann hin und her. Kardinal Marx hat die Lager bisher nicht geeint. Der Streit ist nicht neu. Durch den Missbrauchsskandal hat er jedoch eine Eigendynamik entfaltet, die den doktrinellen Rahmen des Katholischen schier sprengen will. Schweigend hat die Mehrheit der Bischöfe die Vorstöße einiger Mitbrüder zu Änderungen in puncto Zölibat, Frauenweihe und dem Umgang mit Homosexuellen hingenommen.
Kardinal Woelkis Kurskorrektur kommt zur rechten Zeit
Kardinal Woelkis Kurskorrektur kommt zur rechten Zeit. Öffentlich erinnert er an die zentrale Bedeutung er Gottesfrage für die Kirche (Seite 13). Sie lebendig zu halten und den Menschen die Maßstäbe des Evangeliums und die Ausrichtung am Willen Jesu Christi als Alternative zur Verweltlichung vorzuleben, ist erstrangige Aufgabe der Getauften die Flucht in Pseudoreformen und die Fixierung auf Strukturdebatten bleibt dagegen ein Irrweg.
Woelki grenzt sich von Kardinal Marx ab
Damit setzt der Kölner Erzbischof die richtigen Prioritäten. Wenige Wochen vor Beginn der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe grenzt sich Kardinal Woelki damit zugleich von der Marxschen These ab, die Kirche müsse von der Welt das Denken neu lernen. Ein Brückenschlag zu den jungen Bischöfen, denen der Vorsitzende derzeit wenig Hilfreiches mit auf den Dienstweg
Gibt.
DT
Warum Glauben und Denken für die Kirche noch nie feindliche Brüder waren, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 21. Februar 2019.