Das Lebensrecht behinderter Menschen steht heute wieder in Frage. Papst Franziskus sprach unlängst davon, die Abtreibungspraxis bei diagnostizierter Behinderung weise hinsichtlich der damit verbundenen Absichten eine Kontinuität mit den Euthanasieverbrechen der Nazis auf: „Heute machen wir dasselbe mit weißen Handschuhen“. „Dasselbe“ bedeutet: die Behinderung los werden wollen, und wenn das nicht geht, den behinderten Menschen.
Die Kirche kann Behinderte beteiligen
Dass Behinderte selbstverständlich ein Recht auf Leben haben, ohne Einschränkungen oder Unterschiede zum Lebensrecht Nichtbehinderter, hebt Moderator Tim Kearney bei einem Podium des Weltfamilientreffens in Dublin hervor. Dazu kommt das Recht auf Gemeinschaft, auf bedeutungsvolle Beziehungen, auf Begegnung zwischen Personen, auf Freundschaft. Hier kommt die Kirche ins Spiel. Es geht um Beteiligung im Gemeindeleben und an Kommunikationsprozessen. Diese sei möglich, so Kearney, und nennt überzeugende Beispiele. Gerade die einfache und klare Denkweise von Menschen mit kognitiven Einschränkungen kann das Gebet im Gottesdienst bereichern und die Herzen bewegen.
Es ist normal, anders zu sein
Eine nachdenklich stimmende Paradoxie ist Quintessenz des Vortrags von Christina Gangemi: „Wir sind alle gleich, hinsichtlich der Tatsache, dass wir alle verschieden sind“. Damit ist es dann wohl auch normal, anders zu sein. Gottes Liebe zu den Menschen tut deren Unterschiedlichkeiten keinen Abbruch, davon ist Gangemi überzeugt.
Michael Gannon vom Marketing Team des World Meeting of Families bildet mit seiner Präsentation den Abschluss der Veranstaltung. Gannon hat das Down Syndrom. Er schildert ruhig seinen schwierigen Werdegang, berichtet von Hindernissen und Schwierigkeiten, erzählt von sich und seinem Glauben: „Das Taizegebet inspiriert mich. Ich komme zur Ruhe und fühle mich Gott nahe“. Michael Gannon hat ein Buch geschrieben, über sein Leben. Wer immer das Lebensrecht behinderter Menschen in Frage stellt, sollte es lesen.
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DT