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Polnische Bischöfe betonen Bedeutung des katholischen Glaubens

In einem pastoralen Schreiben anlässlich des 100. Jahrestages der polnischen Unabhängigkeit rufen die Bischöfe des Landes dazu auf, sich nicht vom Christentum abzuwenden.
Polnische Bischöfe warnen vor Erosion des Christentums
Foto: EPA/Grzegorz Michalowsk (epa) | „Die schmerzliche Vergangenheit unseres Heimatlandes sollte uns für die Bedrohungen sensibilisieren, denen die spirituelle Freiheit und Souveränität der Nation ausgesetzt ist“, so die Bischöfe.

Die katholischen Bischöfe Polens haben die Bedeutung des katholischen Glaubens für einen erfolgreichen Fortbestand des Landes betont. In einem pastoralen Schreiben, das vergangenen Sonntag landesweit in den Gottesdiensten verlesen wurde, warnten die Bischöfe davor, dass das Land an Freiheit einbüßen könne, wenn sich die Bürger vom katholischen Glauben abwendeten.

Liebe zum Heimatland "göttlicher Auftrag"

Der Anlass des Schreibens ist der 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens, den das Land am 11. November begeht. Die Liebe zum Heimatland bezeichneten die polnischen Oberhirten als „göttlichen Auftrag“, der durch Ehrlichkeit, Bereitschaft zu dienen und Einsatz für das Gemeinwohl zu erfüllen sei.

„Die schmerzliche Vergangenheit unseres Heimatlandes sollte uns für die Bedrohungen sensibilisieren, denen die spirituelle Freiheit und Souveränität der Nation ausgesetzt ist“, so die Bischöfe. Unabhängigkeit erlange man nicht nur durch bewaffneten Kampf sowie politische und diplomatische Bemühungen, sondern auch mithilfe „entschlossenen Glaubens und Gebets“. Aktuell werde Polen moralisch und geistlich geschwächt, da Alkohol, Drogen, Pornografie, sowie Internet- und Spielsucht immer weiter verbreitet seien, insbesondere unter jungen Polen.

Größte Bedrohung: Abrücken vom katholischen Glauben

Daher nahmen die polnischen Bischöfe das Jubiläum der Unabhängigkeit zum Anlass, um über die Bedrohungen für das Land nachzudenken. Die größte unter ihnen sei ein Abrücken vom katholischen Glauben und den christlichen Werten, die den Alltag und das Funktionieren des Landes bestimmten. „Dies hat schon in der Vergangenheit zum Zusammenbruch der Republik geführt“, so die Bischöfe.

Damit spielten sie auf das späte 18. Jahrhundert an, als Polen zwischen Preußen, Russland und Österreich-Ungarn aufgeteilt worden war. Nach einer 123-jährigen Besetzung durch die Nachbarstaaten kam es am Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 zur staatlichen Wiedergründung Polens. Die „religiöse, gesellschaftliche und nationale Erweckung“ sei nur mit der Hilfe vieler Heiliger und gesegneter Menschen möglich gewesen, so die Bischöfe in ihrem pastoralen Schreiben. Diese Unterstützung gipfelte in der Rolle, die der polnische Geistliche Karol Wojtyla als Papst Johannes Paul II. gespielt habe.

DT/mlu

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