In Polen gehen immer weniger Katholiken sonntags in die Kirche. Wie das kirchliche Statistik-Institut in Warschau mitteilte, besuchten am Zählsonntag im Oktober 2016 landesweit 36,7 Prozent der Katholiken einen Gottesdienst. Das ist ein historischer Tiefstand für Polen seit Beginn der Erhebungen 1980, als der Vergleichswert bei 51,0 Prozent lag.
2012 und 2011 kamen noch je 40 Prozent zur Messe - die bis dahin niedrigste Beteiligung. Im Rekordjahr 1982 waren es 57 Prozent. 1990, ein Jahr nach der politischen Wende, lag die Zahl der Gottesdienstbesucher letztmals über 50 Prozent. Die Beteiligung wird jedes Jahr an einem Zählsonntag im Herbst ermittelt.
Im europäischen Vergleich ist der jetzige Wert von 36,7 Prozent in Polen allerdings immer noch hoch. Nur auf Malta besuchen Statistiken zufolge mehr und in Irland ähnlich viele Katholiken wie in Polen regelmäßig die Messe. In Deutschland ging der Gottesdienstbesuch von Katholiken von 10,4 Prozent im Jahr 2015 auf 10,2 Prozent im Jahr 2016 zurück.
DT/KAP