Die Spannungen zwischen den philippinischen Bischöfen und dem Präsidenten des südostasiatischen Landes, Rodrigo Duterte, könnten aktuell kaum größer sein. Angesichts der blasphemischen Bemerkungen Dutertes hat die Bischofskonferenzen nun zu einer dreitägigen Gebets- und Fastenzeit aufgerufen. Der philippinische Staatschef hatte Gott unter anderem als „dumm“ bezeichnet und angekündigt, umgehend zurückzutreten, sobald ihm Gottes Existenz bewiesen worden sei. Die Bischöfe trafen sich danach mit Duterte, um die gespannte Lage zu entschärfen. Die philippinische Bevölkerung, die mehrheitlich katholischen Glaubens ist, reagierte empört auf die Äußerungen ihres Präsidenten.
In einem pastoralen Schreiben an die Bürger des Landes ruft Romulo Valles, Erzbischof von Davao und Vorsitzender der philippinischen Bischofskonferenzen, nun dazu auf, den 16. Juli zum „Tag des Gebets und der Buße“ zu machen. Zudem sollen sie Gott um Gnade und Gerechtigkeit für diejenigen bitten, „die den heiligen Namen Gottes schmähen, die lästern und falsches Zeugnis ablegen, und die Mord begehen oder Mord als Mittel im Kampf gegen die Kriminalität in unserem Land rechtfertigen“. Die folgenden drei Tage – vom 17. bis zum 19. Juli – erklärten sie zu einer Phase des Fastens, Betens und des Almosengebens.
Obwohl das pastorale Schreiben Präsident Duterte nicht namentlich erwähnte, spielten die Bischöfe darin auf einige seiner bisherigen Handlungen und politischen Entscheidungen an. Seit seinem Wahlsieg wird Duterte dafür kritisiert, mit seinem gewaltsamen Kampf gegen die Drogen „soziale Säuberungen“ zu betreiben. Die katholische Kirche hat immer wieder ihre Stimme gegen die Machenschaften des Staatsoberhauptes erhoben.
DT/mlu
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