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Philippinen: Regierungskritische katholische Nonne verhaftet

Der Zugriff auf Leute, die ihre Ablehnung des Machtmissbrauchs der Regierung deutlich machen, wird härter, erklärt der philippinische Weihbischof Roderick Pabillo.
Proteste während der Osterwoche auf den Philippinen
Foto: Aaron Favila (AP) | 27.03.2018, Philippinen, Manila: Ein Demonstrant ruht sich aus während der Proteste im Rahmen der Osterwoche gegen städtische Armut unter Präsident Duterte. Foto: Aaron Favila/AP/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ |

Die Verfolgung von Regierungskritikern auf den Philippinen erreicht eine neue Stufe: So bewerten Beobachter die Verhaftung der 71-jährigen katholischen Nonne Patricia Fox. „Der Zugriff auf Leute, die ihre Ablehnung des Machtmissbrauchs der Regierung deutlich machen, wird härter“, erklärte Weihbischof Roderick Pabillo am Dienstag (Ortszeit) auf der Nachrichtenseite der Bischofskonferenzen. Schwester Regina Kuison, Ko-Vorsitzende des Verbands der katholischen Orden der Philippinen, sagte, sie bete für „die Sicherheit und die sofortige Freilassung“ von Schwester Patricia.

Die Australierin Fox lebt seit mehr als zwei Jahrzehnten auf den Philippinen. Sie war verhaftet worden, nachdem sie sich auf Mindanao mit einer internationalen Gruppe von Menschenrechtlern ein Bild von Menschenrechtsverletzungen während des Kriegsrechts gemacht hatte. Präsident Rodrigo Duterte hatte im vergangenen Jahr während kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen islamischen Terrormilizen und der Armee das Kriegsrecht über Mindanao verhängt. Fox, die als Streiterin für die Landrechte von Bauern und Ureinwohnern bekannt ist, droht nun die Ausweisung aus den Philippinen.

Ihre Festnahme erfolgte nur einen Tag nach der Einreiseverweigerung für den italienischen EU-Parlamentarier Giacomo Filibeck am internationalen Flughafen von Cebu. Filibeck, ein prominenter Kritiker des „Drogenkriegs“ von Präsident Duterte, wollte als Vertreter der Europäischen Sozialisten am Parteitag der Akbayan Partei teilnehmen. Renato Reyes, Generalsekretär der linken Bürgerrechtsorganisation Bagong Alyansang Makabayan, kommentierte auf Facebook beide Vorfälle mit den Worten: „Wie es scheint, befindet sich die Regierung im Krieg mit Ausländern, die sich mit den Filippinern solidarisch zeigen.“

DT/KNA

 

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