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Patriarch Sako ruft Christen im Irak zu Einheit und Dialog auf

Christen sollten sich bei Wahlen im Mai für die "angemessenste und beste Reform" entscheiden, meint der chaldäisch-katholische Patriarch.
Wiederaufbau von jesidischen Tempeln im Irak
Foto: Andrea DiCenzo (dpa) | Jesidische Männer bauen in Bashiqa (Irak) einen Tempel. Eine Grosszahl der Tempel in der überwiegend von Christen und Jesiden bewohnten Stadt wurden von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zerstört und werden nun ...

Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael Sako hat zum Gebet für Frieden und Stabilität im Irak und der Region sowie zu einem aktiven Einsatz für ein friedliches Miteinander aufgerufen. Er ermutige alle Christen dazu, sich aktiv und ernsthaft an den für Mai angesetzten Wahlen zu beteiligen, heißt es in einem in englischer Übersetzung verbreiteten Hirtenbrief von dieser Woche. Christen sollten die "angemessenste und beste Reform" wählen. Konkret rief Sako die Gläubigen dazu auf, auf Sarkasmus und Kritik angesichts der Unzulänglichkeiten anderer zu verzichten und nach der Einheit der Christen zu streben. Die Existenz von Christen als Teil des Irak mit einer historischen Präsenz müsse anerkannt und ihr Niedergang gestoppt werden.

Ferner müssten Christen ihre Verantwortung für ein christlich-islamisches Zusammenleben durch "ernsthaften Dialog, Weisheit und Vision" wahrnehmen. Ziel sei es, durch die Schaffung von Frieden, Stabilität, Freiheit und die Achtung der Menschenwürde zu einem Modell der Koexistenz zu gelangen. Dafür seien auch politische Weichenstellungen sowie Verwaltungsreformen und eine Wiederbelebung der Wirtschaft notwendig.

DT/KAP

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Christen Religiöse und spirituelle Oberhäupter Wahlen

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