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Parolin: "Freude" ist grundlegender Charakterzug von Papst Franziskus

Der Papst beziehe seine Freude aus dem Bewusstsein, von Gott geliebt zu sein. Dies sagte der Kardinalstaatsekretär anlässlich des fünfjährigen Amtsjubiläums von Franziskus.
Pietro Parolin
Foto: Paul Haring (KNA) | Freude, Barmherzigkeit und Evangelisierung seien die drei prägendsten Grundzüge von Papst Franziskus, so Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

"Freude" sieht der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als den grundlegenden Charakterzug in der Amtszeit von Papst Franziskus an. Diese Freude rühre nicht von Sorglosigkeit her, "sondern aus dem Bewusstsein, von Gott geliebt zu sein", sagte Parolin zum fünfjährigen Amtsjubiläum von Franziskus am Dienstag. Alle wichtigen Dokumente des Papstes aus Argentinien sprächen von Freude, so der Kardinal im Interview mit dem vatikanischen Nachrichtenportal "Vatican News". Als zweiten Grundzug nannte Parolin Barmherzigkeit als "persönliche und völlige Liebe Gottes zu all seinen Geschöpfen". Der dritte sei die Evangelisierung, also das Bestreben der Kirche, aus sich herauszugehen und die Botschaft Jesu weiterzugeben und zu leben.

Zu den außenpolitischen Initiativen von Papst Franziskus äußerte sich Parolin im Gespräch mit der Zeitung "La Repubblica". Bei den wöchentlichen Treffen mit ihm gehe Franziskus "auch schwierige Entscheidungen mit Seelenruhe" an. Ihm selbst helfe das sehr bei seiner Arbeit an der Seite des Papstes. Das gelte umso mehr, als er nach seiner Ernennung im Herbst 2013 erfahren habe, dass einige dem Papst die Wahl eines so jungen Kardinalstaatssekretärs - Parolin war 58 Jahre alt - hätten ausreden wollen. In den Konfliktregionen, ob Kuba, Korea, Heiliges Land, komme es sehr auf langfristige, kontinuierliche Bemühungen an, so Parolin weiter. Soweit er es könne, unterstütze der Heilige Stuhl alle, die einen Dialog wünschten. In Korea sei der Vatikan derzeit nicht an direkten Verhandlungen beteiligt.

Mit Blick auf eine mögliche Anerkennung illegitim geweihter Bischöfe in China wies der Kardinal-Staatssekretär darauf hin, dass in den vergangenen 30 Jahren bereits einige Dutzend solcher Bischöfe wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen worden seien. Die Verhandlungen des Vatikan mit der kommunistischen Führung stoßen in der chinesischen Kirche auch auf ein kritisches Echo.

DT/KAP

 

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