Papst Franziskus hat seine Entscheidung für eine Spontan-Hochzeit von zwei Flugbegleitern begründet. "Ich kam zu dem Urteil, dass sie vorbereitet sind und beide wussten, was sie tun", sagte der Papst über seine Trauung von Paula Podest (39) und Carlos Ciuffardi (41) während eines Inlandsflugs in Chile. "Die Sakramente sind für die Menschen da, alle Bedingungen waren klar. Und warum nicht heute tun, was man heute tun kann?", fragte der Papst auf dem Rückflug von seiner Lateinamerika-Reise am Sonntag vor Journalisten. "Einer von euch hat gesagt, ich sei verrückt, das zu machen", meinte Franziskus.
Ob die beiden bereits die Absicht gehabt hätten, ihn um die Eheschließung zu bitten, wisse er nicht, so Franziskus. Normalen Pfarrern wolle er sagen, dass er das Paar "gut befragt" habe. "Es war eine reguläre Situation", so der Papst. Die beiden hätten einen Ehevorbereitungskurs absolviert, nur die Trauung immer wieder aufgeschoben. Lateinamerikanische Medien hatten nach der Zeremonie berichtet, die Aktion sei bereits im Vorfeld eingestielt worden. Sie sprachen von einem "PR-Gag".
Franziskus erzählte weiter, Ciuffardi sei schon auf dem vorhergehenden Flug Teil der Besatzung gewesen. Dabei hätten sie auch über Familie gesprochen. "Wir hatten eine schöne Plauderei", so der Papst. Am folgenden Tag hatten Ciuffardi und Podest gemeinsam Dienst. Als sie Erinnerungsfotos machten, hätten die beiden erzählt, dass sie nur zivilrechtlich verheiratet seien, weil ihre Hochzeitskirche bei einem Erdbeben einen Tag vor der geplanten Trauung eingestürzt sei.
KNA / jbj
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