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Missbrauch: Hohe Erwartungen an die Bischofskonferenz

Die deutschen Bischöfe arbeiten weiter an der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. Dabei sehen sie sich auch mit einer wachsenden Erwartungshaltung konfrontiert.
Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz
Foto: Friso Gentsch (dpa) | Die Missbrauchskrise stand auch dieses Mal im Mittelpunkt des viertägigen Treffens der deutschen Bischöfe.

Für die deutschen Bischöfe dürfte die am Donnerstag zu Ende gegangene Vollversammlung kein angenehmes Treffen gewesen sein. Schon zu Beginn der Frühjahrstagung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Lingen wurde die große Erwartungshaltung deutlich. Mit einer Demonstration zum Eröffnungsgottesdienst legte die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) den Bischöfen einen Katalog von vier Forderungen vor. Dem größten Frauenverband der Republik ging es dabei jedoch weniger um klassische Gleichberechtigungsthemen, als um Konsequenzen aus der Missbrauchskrise.

Marx betont Fortschritte bei Aufarbeitung von Missbrauch

Diese stand auch dieses Mal im Mittelpunkt des viertägigen Treffens der deutschen Oberhirten. Noch zu Beginn hatte der DBK-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, versucht, die bisherigen Fortschritte in diesem Bereich herauszustellen. Die Kirche beginne bei der Aufarbeitung nicht bei Null, so der Tenor vieler Äußerungen. An den Forderungen der Frauen wie auch den Kommentaren vieler weiterer Beobachter änderte das nichts. Viele Stimmen auch aus der Mitte der Kirche wünschen sich "den nächsten Schritt".

Konferenz wird auch diesmal hinter den Erwartungen zurückbleiben

An dieser Erwartung werden die Beratungen der DBK zu messen sein. Zu erwarten ist, dass die Konferenz auch diesmal dahinter zurückbleiben wird. Die Liste der Maßnahmen, die sich die Bischöfe selbst verordnet haben, ist lang und viele Punkte sind nach wie vor offen. Selbst wenn diese wichtigen Vorhaben umgesetzt sind, ist absehbar, wie die weiteren Reaktionen ausfallen werden.

DT/kim

Wie die Bischöfe sich zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals äußern und mit welchen Haltungen sie dabei konfrontiert werden, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der„Tagespost“ vom 14. März.

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Kilian Martin Bischof Deutsche Bischofskonferenz Konferenz Missbrauchsaffären Reinhard Marx

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