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„Maria 1.0“: Bischöfe ziehen falsche Schlüsse aus Kirchenstatistik

Die aktuelle Kirchenstatistik zeige deutlich, dass die Kirche kein Strukturproblem sondern ein Glaubensproblem hat, sie die Initiative „Maria 1.0“. Ein Festhalten am „Synodalen Weg“ lehnen deren Anhänger ab.
Kritik an Umgang mit Kirchenstatistik
Foto: Julian Stratenschulte (dpa) | Wer die Kirche verlässt, weil sie nicht dem Zeitgeist entspricht, zeige damit nur, dass er keinen Glauben mehr habe, heißt es in der Mitteilung von Maria 1.0.

Die Initiative „Maria 1.0“ sieht den Umgang der deutschen Bischöfe mit den jüngst veröffentlichten Kirchenstatistiken kritisch. Die Bischofskonferenz (DBK) habe zwar die Zeichen der Zeit erkannt, ziehe jedoch die falschen Schlussfolgerungen, heißt es in einer Erklärung der Bewegung, die sich als Gegenreaktion auf die Kirchenstreiks von „Maria 2.0“ formiert hatte. „Die aktuelle Kirchenstatistik zeigt doch wieder deutlich, dass die Kirche kein Strukturproblem sondern ein Glaubensproblem hat.“

Maria 1.0: Kirchenstatistik 2018 ist "erschreckend"

Die Zahlen der Kirchenstatistik für das Jahr 2018 bezeichnet „Maria 1.0“ als erschreckend. „Sie belegen: Die katholische Kirche in Deutschland steckt in einer tiefen Krise.“ Häufig geforderte Reformen wie die Abschaffung des Zölibats oder die Frauenweihe seien ein alter Hut. „Wer sich von diesen Reformen ein zukünftiges Wachstum erhofft, ignoriert wohl seit Jahren die evangelische Statistik.“

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Wer die Kirche verlässt, weil sie nicht dem Zeitgeist entspricht, zeige damit nur, dass er keinen Glauben mehr habe, heißt es in der Mitteilung weiter. „Denn für einen Gläubigen ist die Eucharistie unverzichtbar und daher ein Kirchenaustritt trotz aller möglichen Probleme der Kirche nie eine Option.“ Aus Sicht von „Maria 1.0“ sei es daher nicht zielführend, wenn Personen, „die Lösungen in Strukturreformen statt in einer Rückbesinnung auf die Sakramente sehen, an der Kirche ,herumdoktern' wollen“.

"Menschen sollen wieder in die Kirche gehen,  weil sie Sehnsucht nach den Sakramenten haben und nicht weil der Pfarrer eine Frau hat oder ist"  Maria 1.0

Auch ein Festhalten am „Synodalen Weg“ lehnt „Maria 1.0“ ab. Es stelle sich die Frage, wieso dieser nach dem Brief von Papst Franziskus noch „unter diesem falschen Blickwinkel“ beschritten werden soll. Papst Franziskus habe unmissverständlich klargemacht, dass die bisherige „synodale Sichtweise“ die bestehenden Probleme nicht lösen könne. „Das ist Grund genug, den synodalen Weg so nicht zu beschreiten.“ Menschen sollten wieder in die Kirche gehen, „weil sie Sehnsucht nach den Sakramenten haben und nicht weil der Pfarrer eine Frau hat oder ist“.

DT/mlu

Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.

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