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"Kirche in Not" legt in Deutschland stark zu

Mit rund 15,4 Millionen Euro steigen die Einnahmen der deutschen Sektion im Vergleich zum Vorjahr um 29,5 Prozent. 2017 unterstützte "Kirche in Not" insgesamt 5337 Hilfsprojekte in 149 Ländern.
Irak ist aktuelles Empfängerland Nummer Eins von "Kirche in Not"
Foto: Kirche in Not | Aktuelles Empfängerland Nummer Eins ist nach Angaben von "Kirche in Not" der Irak. Das Bild zeigt eine zerstörte Kirche im Norden des Landes.

Das päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" hat 2017 vor allem in der Gunst deutscher Spender stark zugelegt. Mit rund 15,4 Millionen Euro stiegen die Einnahmen der deutschen Sektion im Vergleich zum Vorjahr um 29,5 Prozent, teilte deren Geschäftsführerin Karin Maria Fenbert am Montag in München mit. Weltweit seien Zuwendungen von rund 125 Millionen Euro eingegangen, über vier Millionen Euro weniger als 2016.

Dem Jahresbericht zufolge unterstützte "Kirche in Not" 2017 insgesamt 5 337 Hilfsprojekte in 149 Ländern mit fast 85 Millionen Euro. Rund 16 Millionen Euro seien für Information, Glaubensverkündigung und die Vertretung der Interessen der verfolgten Kirche eingesetzt worden. Der Verwaltungsaufwand habe sieben Prozent der Einnahmen benötigt, 10,5 Prozent seien für Fundraising, Spendenwerbung und Kommunikation ausgegeben worden. Weltweit zählte die Päpstliche Stiftung rund 400 000 Spender.

"Kirche in Not" wurde 1947 von dem niederländischen Ordensmann Werenfried van Straaten gegründet. Zunächst standen deutsche Heimatvertriebene und dann verfolgte Christen hinter dem Eisernen Vorhang im Fokus der Hilfe. Später weitete die Organisation ihre Aktivitäten auf alle Kontinente aus.

Laut Mitteilung unterstützte "Kirche in Not" im vergangenen Jahr die Ausbildung von 14 000 angehenden Priestern, so vielen wie nie zuvor. Jeder zehnte Priester weltweit habe Mess-Stipendien erhalten. Diese hätten vor allem in Afrika und Asien, wo Seelsorger zum Teil gar keinen Lohn erhielten, die Existenz der Geistlichen gesichert. Außerdem habe das Hilfswerk im Berichtszeitraum mehr als 1 200 Bauprojekte finanziert, darunter Kapellen, Kirchen, Kathedralen und Priesterseminare.

Aktuelles Empfängerland Nummer Eins ist nach Angaben von "Kirche in Not" der Irak. Der Wiederaufbau der von Truppen des sogenannten "Islamischen Staats" zerstörten christlichen Dörfer in der Ninive-Ebene bleibe ein Großprojekt. Inzwischen sei ein Drittel der Gebäude notdürftig instand gesetzt, die Hälfte der vertriebenen Christen zurückgekehrt.

DT/KNA

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Hilfsprojekte Islamischer Staat

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