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Kasachische Bischöfe widersprechen Franziskus

In der Debatte um die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion stellen sich drei katholishe Bischöfe Kasachstans in einer Erklärung gegen den Papst.
Vorstellung von "Amoris laetitia"
Foto: Cristian Gennari (KNA) | Ein Journalist hält bei der Vorstellung des nachsynodalen Schreibens von Papst Franziskus zu Ehe und Familie "Amoris laetitia", "Freude der Liebe", im Vatikan, die englische Ausgabe in der Hand.

Drei katholische Bischöfe in Kasachstan haben der von Papst Franziskus befürworteten Einzelfall-Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion offen und scharf widersprochen. Die Regelung verursache eine „erhebliche und ständig wachsende Verwirrung unter den Gläubigen und dem Klerus“, heißt es in einer aktuellen Erklärung der kasachischen Bischöfe. Zudem verbreite die Einzelfall-Regelung die "Geißel des Ehebruchs" sogar im Leben der Kirche. Unterzeichnet ist die Erklärung von Astanas Erzbischof Tomash Peta, vom ehemaligen Erzbischof von Karaganda, Jan Pawel Lenga, sowie vom russlanddeutschen Weihbischof Athanasius Schneider, ebenfalls aus der Hauptstadt Astana.

Das fünfseitige Schreiben, das als Datum das katholische „Fest der Heiligen Familie“ am 31. Dezember trägt, wendet sich gegen die vom Papst bestätigten Regelungen der Argentinischen Bischofskonferenz. Nach denen können in Einzelfällen zivilrechtlich Wiederverheiratete nach eingehender seelsorglicher Prüfung die Sakramente empfangen, auch wenn ihre frühere Ehe kirchenrechtlich weiter Bestand hat. Franziskus hatte die Orientierungshilfe der argentinischen Bischöfe zu seinem Schreiben „Amoris laetitia“ in das vatikanische Amtsblatt aufgenommen und damit zum Teil der päpstlichen Lehre erklärt.

DT/KNA

 

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