Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung

Kardinal Marx kritisiert Streit und Machtstreben in der Kirche

Die Mitglieder der Kirche selbst seien dafür verantwortlich, wenn die Botschaft des Evangeliums nicht ankäme, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz bei einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom.
Kardinal Marx kritisiert Streit und Machtstreben in der Kirche
Foto: Armin Weigel (dpa) | Das Begehren in den Gemeinden, in den Pfarreien und in der Kirche hindere die Gläubigen daran, das Evangelium zu verkünden, so Marx.

Kardinal Reinhard Marx hat Streit und Machtstreben in der katholischen Kirche kritisiert. „Welch ein Schauspiel gibt die Geschichte der Kirche manchmal ab! Ein Schauspiel des Streites und des Ärgernisses“, sagte der Kardinal am Wochenende in seiner Predigt bei einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom. Das Begehren in den Gemeinden, in den Pfarreien und in der Kirche hindere die Gläubigen daran, das Evangelium zu verkünden, ebenso wie „die Eifersucht, die Kriege“ untereinander und ein Wettkampf um Macht und Wahrheit. Das erklärte der Erzbischof von München und Freising bei der Messe zum Abschluss eines Begegnungstages Geistlicher Gemeinschaften.

Marx: "Das Problem ist nicht die Botschaft, ist nicht das Evangelium"

Die Mitglieder der Kirche selbst seien dafür verantwortlich, wenn die Botschaft des Evangeliums nicht ankäme, wenn die Kirche „erfolglos“ sei. „Das Problem ist nicht die Botschaft, ist nicht das Evangelium“, sagte Marx. „Das Problem sind wir.“ Dem Beispiel Jesu folgend müssten die Gläubigen sich klein machen „wie ein Kind“ und aus dieser Perspektive heraus die frohe Botschaft im eigenen Leben umsetzen. „Das braucht die Kirche immer wieder von Neuem. Ein solcher Prozess ist nie abgeschlossen.“

Evangelium in die Mitte des eigenen Lebens stellen

Evangelisierung bedeute, das Evangelium in die Mitte des eigenen Lebens zu stellen, sagte der Erzbischof. Das Evangelium sei „nicht irgendein Text“, sondern „eine Person: Jesus von Nazareth“. Die Begegnung mit ihm solle vielen Menschen eröffnet werden, „nicht um unserer Zukunft willen, sondern um der Freude, der Freiheit und der Hoffnung der Menschen willen“

DT/pm

Sie fanden diesen Artikel interessant? Dann sollten Sie hier weiterlesen.

Themen & Autoren
Deutsche Bischofskonferenz Evangelium Jesus Christus Kardinäle Reinhard Marx

Weitere Artikel

Sterben die Theater, stirbt auch ein Teil unserer Menschlichkeit, schreibt der Schauspieler Martin Ploderer.
18.02.2024, 09 Uhr
Martin Ploderer

Kirche

Die Heilsquelle der Christen betrachten: Das Kreuz steht im Mittelpunkt authentischer Kirchenreformen.
28.03.2024, 21 Uhr
Regina Einig