In der Debatte um die Vorwürfe des ehemaligen Apostolischen Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Viganò, hat sich nun auch der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz zu Wort gemeldet. Kardinal Daniel DiNardo, Erzbischof von Galveson-Houston, erklärte in einer Stellungnahme, dass die von Viganò aufgeworfenen Fragen „schlüssige und auf Beweisen basierende“ Antworten verdienten.
DiNardo: "Schlüssige und auf Beweisen basierende" Antworten finden
„Wenn die Fragen unbeantwortet bleiben, werden unschuldige Männer möglicherweise weiterhin mit falschen Anschuldigungen verunglimpft, und die eigentlichen Schuldigen können die Sünden der Vergangenheit wiederholen“, so DiNardo. In einem am Wochenende veröffentlichten Schreiben hatte der emeritierte Vatikan-Diplomat Viganò behauptet, sowohl Papst Franziskus wie auch weitere hochrangige Vatikan-Vertreter hätten bereits seit 2013 von den Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen US-Kardinal Theodore McCarrick gewusst. Auch ein ehemaliger Nuntiatur-Berater bestätigte die Vorwürfe.
Den Anschuldigungen Viganòs zufolge soll der emeritierte Papst Benedikt XVI. McCarrick mit Sanktionen belegt haben, nachdem ihm von dessen sexuellen Fehlverhalten berichtet worden war. Diese hätte Papst Franziskus jedoch wieder aufgehoben. Zudem ernannte er McCarrick zu seinem „persönlichen Berater“.
Untersuchung des Falls McCarrick dringend notwendig
Viganòs Schreiben zeige, so Kardinal DiNardo weiter, dass dringend eine Untersuchung notwendig sei, wie das „schwere moralische Versagen“ eines Bischofs so lange toleriert werden und seinen Aufstieg nicht verhindern konnte. Zudem wiederholte der Vorsitzende der US-Bischöfe seine Einladung an den Vatikan, mit einem Apostolischen Besuch in den USA der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
DT/mlu
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