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„Hetze gegen Andersdenkende hat auf dem Katholikentag keinen Platz“

Die Leitung des 101. Deutschen Katholikentags, der vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster stattfindet, hat in einer Pressemitteilung zur Diskussion um die Einladung des kirchenpolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, Stellung bezogen.
Katholikentag 2018 in Münster
Foto: Andreas Kühlken (KNA) | Ein Plakat mit dem Motto des 101. Katholikentags "Suche Frieden" am Hauptbahnhof von Münster am 2. Februar 2018. Im Hintergrund fährt ein Zug.

Nachdem die Einladung des kirchenpolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, zum Katholikentag in Münster für eine lang anhaltende Debatte sorgte, hat das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) die Teilnahme des AfD-Vertreters nun noch einmal begründet. Die Katholikentagsleitung habe sich frühzeitig entschieden, „aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen in unserem Land das Verhältnis des Staates und der Gesellschaft zu den Religionen und Kirchen zu thematisieren“, so der ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper in einer Erklärung. Wichtige Ansprechpartner in dieser Debatte seien die kirchenpolitischen Sprecher der Bundestagsparteien, die man aus diesem Grund eingeladen habe. Zwar sei es bedauerlich, das die AfD eine große Fraktion im Bundestag stelle. Vesper bezeichnet es dennoch als „demokratische Notwendigkeit“, alle im Bundestag vertretenen Positionen zur Diskussion zu stellen.

Volker Münz wird bei der Veranstaltung „Nun sag', wie hast du's mit der Religion? - Die Haltung der Bundestagsparteien zu Kirche und Religion in Staat und Gesellschaft“ auf dem Podium vertreten sein. Weiter erklärt Vesper, dass die Katholikentagsleitung überzeugt sei, dass man angesichts der Realitäten im Land und im Parlament in eine neue Phase der politischen Auseinandersetzung mit populistischen Strömungen eintreten müsse. „Wir müssen aktiv und persönlich streiten mit denen, die unsere Demokratie verachten und verhöhnen. Und wir müssen viel intensiver mit denen reden, die aus Frust und Protest AfD gewählt haben“, meint Vesper. Zu dieser politischen Kultur wolle der Katholikentag seinen Beitrag leisten.

Generalsekretär Vesper betont aber auch, dass sich der Katholikentag entschieden gegen jede Form von Vorurteilen und Hass stelle, „auch wenn sie sich als Sorge tarnen“. Am demokratischen Wettstreit werde sich das Katholikentreffen mit einer klaren Haltung und einem klaren Standpunkt beteiligen. „Jede Art von Hetze gegen Andersdenkende hat auf dem Katholikentag keinen Platz“, so Vesper.

DT (mlu)

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