Der französische Kardinal Jean-Louis Tauran hat Christen und Muslime dazu aufgerufen, gemeinsame religiöse und moralische Werte in Erinnerung zu rufen und gleichzeitig Differenzen anzuerkennen. Dies erklärte der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog in einer Botschaft anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Weiter betonte Tauran, eine konkurrierende Haltung zwischen Christen und Muslimen fördere den Eindruck, dass Religionen Spannungen und Gewalt verursachten, anstatt Quelle des Friedens zu sein.
„Indem wir uns unsere Gemeinsamkeiten bewusst machen und gleichzeitig unsere legitimen Differenzen mit Respekt betrachten, können wir nachdrücklicher eine solide Grundlage für friedliche Beziehungen schaffen“, so Kardinal Tauran. Aus Konkurrenz und Konfrontation könnte dann eine „effektive Kooperation für das gemeinsame Wohl“ entstehen.
Die alljährliche Botschaft zum Ramadan, der vergangene Woche begann, trägt den Titel „Christen und Muslime: Von Konkurrenz zu Zusammenarbeit“. Darin würdigte Kardinal Tauran auch „die großen Bemühungen von Muslimen auf der ganzen Welt, zu fasten, zu beten und die Gaben des Allmächtigen mit den Armen zu teilen“.