In der Frage des Eucharistie sieht der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer eine Annäherung zwischen Katholiken und Protestanten. „Wir sind hier auf einem Weg zueinander“, betonte Voderholzer beim „Regensburger Religionsgespräch“. In den letzten Jahrzehnten sei es bereits zu einer gegenseitigen Annäherung gekommen.
Voderholzer nennt Gabe der Eucharistie in beiden Gestalten als Beispiel
Die katholische Kirche sei in der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in der konkreten Gestalt der Eucharistiefeier in vielen Punkten den kritischen Anmerkungen Martin Luthers entgegengekommen, so der Regensburger Bischof. Als Beispiel nannte er die Gabe der Eucharistie in beiden Gestalten oder die Feier der Eucharistie in der Muttersprache. Umgekehrt sei die Häufigkeit, mit der das Abendmahl in evangelischen Gottesdiensten gefeiert wird, deutlich gestiegen.
Gearbeitet werden müsse in Zukunft allerdings an der Frage nach dem konstitutiven Charakter der Eucharistie für die Kirche, betonte der Bischof. „Wir müssen in Ehrlichkeit und Offenheit miteinander reden.“
"Ökumenisches Ja" zum Kreuz hat "noch tiefer zusammengeführt"
Voderholzer äußerte sich auch zum Thema des Kreuzes. Er erinnerte an das „ökumenische Ja“ zu Kreuzen in öffentlichen Räumen, das er gemeinsam mit dem evangelischen Regensburger Regionalbischof Hans-Martin Weiss im vergangenen Jahr gegeben habe. „Ich glaube, das hat uns verbunden und uns noch tiefer zusammengeführt.“
Das Regensburger Religionsgespräch geht zurück auf das historische Religionsgespräch von 1541. Dieses fand in der Stadt Regensburg statt, um die drohende Kirchenspaltung noch zu verhindern. Anlässlich des Reformationsgedenkens wurde 2017 das Religionsgespräch wieder ins Leben gerufen. In diesem Jahr wurde die Tradition fortgeführt.
DT/mlu
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