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Erzbistum Hamburg will mit Schulgenossenschaft zusammenarbeiten

Um die von der Schließung bedrohten katholischen Schulen zu erhalten, will das Erzbistum Hamburg in eine Zusammenarbeit mit der "Hamburger Schulgenossenschaft" einsteigen. Ob die geplante Schließung damit abgewendet werden kann, bleibt allerdings weiterhin offen.
Entscheidung des Erzbistums zu katholischen Schulen
Foto: Axel Heimken (dpa) | ARCHIV - 24.02.2018, Hamburg: Ein Junge hält bei einer Demonstration auf dem Rathausmarkt für den Erhalt von 21 katholischen Schulen ein Plakat mit der Aufschrift "Rettet unsere Schule" in die Höhe.

Das Erzbistum Hamburg will in eine Zusammenarbeit mit der „Hamburger Schulgenossenschaft“ einsteigen, die sich für den Erhalt der katholischen Schulen in der Hansestadt stark macht. Über die konkrete Form der Kooperation soll Anfang Mai in einem gemeinsamen Workshop entschieden werden, wie das Erzbistum am Montag in Hamburg ankündigte. Er soll vom Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, moderiert werden.

„Ich möchte eine langfristige und tragfähige Übernahme gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg erreichen“, sagte Erzbischof Stefan Heße. Man werde nun die Analysedaten für den Schulbereich austauschen und mit der Genossenschaft auf Arbeitsebene rechtliche und strukturelle Fragen angehen, so Generalvikar Ansgar Thim. Eine von den Teilnehmern des Workshops getroffene Entscheidung werde man den Gremien des Erzbistums vorlegen.

Vertreter der „Hamburger Schulgenossenschaft“ begrüßten die Ankündigung des Erzbistums. „Wir haben die Zusage des Generalvikars erhalten, dass bis zum Ende des Workshops keine weiteren Fakten seitens des Erzbistums geschaffen werden, die die acht von der Schließung bedrohten Schulen rechtlich oder tatsächlich belasten“, sagte Christian Bernzen, einer der Hauptakteure der Initiative. Dies sei eine wichtige Grundvoraussetzung für ergebnisoffene Gespräche zum Erhalt aller katholischen Schulen in Hamburg.
Ob die geplante Schließung von bis zu 8 der 21 katholischen Schulen in der Hansestadt abgewendet werden kann, bleibt damit allerdings weiterhin offen.

Das Erzbistum Hamburg hatte Ende Januar angekündigt, aufgrund seiner prekären wirtschaftlichen Lage mindestens 5 seiner 21 katholischen Schulen zu schließen. 3 Schulen könnten erhalten bleiben, wenn die Kirche finanzielle Unterstützung von außen bekäme. Daraufhin war Anfang Februar eine private Initiative mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit gegangen, eine „Hamburger Schulgenossenschaft“ zur Übernahme aller katholischen Schulen zu gründen. Vertreter des Erzbistums und der Initiative hatten sich in gemeinsamen Gesprächen darauf verständigt, „eine neue Form gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg zu finden“.

 

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