Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Bedeutung von Traditionen hervorgehoben. „Sie sind sehr wichtig für unser kirchliches und soziales Leben“, betonte er bei einer Lichterprozession im fränkischen Pottenstein. Insbesondere im „Europäischen Jahr des kulturellen Erbes“ sei es gefordert, „dass wir in Deutschland und ganz Europa unsere Kultur neu wertschätzen“. Unter dem Begriff Kultur, so Schick, werde Wissen und Glaube, Kunst und Architektur, Malerei, Bildhauerei, Musik und Theater, Moral und Gesetz, Sitten und Gebräuche, sowie die Bildungs- und Gesundheitssysteme verstanden. „Unsere Kultur ist menschenfreundlich und macht unser Leben lebens- und liebenswert – vergessen wir das nie“, bekräftigte Schick. Es sei eine Kultur, in der die Einzelnen in Freiheit leben und sich entfalten können, in der Respekt und Anstand das Miteinander bestimmen, in der es soziale Netze gebe, durch die niemand, auch nicht bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder im Alter durchfallen dürfe. „Unsere Kultur ist sozial und lädt jeden Einzelnen ein, sich am guten Leben für alle zu beteiligen.“ Allerdings sei Kultur kein Besitz, der einmal erworben unveränderbar bleibt. Kultur müsse bewahrt und immer weiterentwickelt werden. „So wird aus der Herkunft die Zukunft gestaltet.“
Zur Kultur Frankens und des Erzbistums gehöre die Ewige Anbetung, die Eucharistische Prozession, bei der in Pottenstein und anderen Orten der Fränkischen Schweiz ‚die Berge brennen‘. „Diese Traditionen sind gewachsen aus dem kirchlichen Leben, letztlich aus dem Evangelium – dem Bekenntnis zu Jesus Christus, der sich selbst als Licht und Leben bezeichnet, geistiger Ursprung und geistlicher Motor unserer Kultur“, erläuterte Schick.
DT/Erzbistum Bamberg
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