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Entführte syrische Bischöfe könnten noch am Leben sein

Laut dem Generalsektretär der ökumenischen NGO "Christian Solidarity International" Österreich, Elmar Kuhn, gibt es neue Informationen aus Syrien, wonach Mor Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi in einem der letzten Rebellengebiete festgehalten werden.
| Demonstration zur Freilassung der entführten syrischen Bischöfe Mor Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi.

Die vor mehr als fünf Jahren entführten Metropoliten von Aleppo, Mor Gregorios Youhanna Ibrahim (syrisch-orthodox) und Boulos Yazigi (griechisch-orthodox), könnten noch am Leben sein. Wie Elmar Kuhn, Generalsekretär der ökumenischen NGO "Christian Solidarity International" Österreich (CSI), gegenüber der österreichischen katholischen Nachrichtenagentur "Kathpress" bestätigte, gebe es begründete Hoffnung dafür. Laut Informanten aus Syrien würden die beiden Bischöfe in einem der letzten von Rebellen gehaltenen Gebiet im Nordwesten Syriens rund um Idlib festgehalten. Eine definite Bestätigung für die Informationen gebe es freilich nicht.

Sollten die beiden tatsächlich noch am Leben sein, dann ist nun allerdings die Gefahr für die beiden Geistlichen besonders groß, sollten die syrische Regierungstruppen gemeinsam mit den russischen Verbündeten nun auch dieses Gebiet wieder unter Kontrolle bringen wollen.

Die beiden Metropoliten wurden im April 2013 auf dem Weg von der türkisch-syrischen Grenze nach Aleppo von "Unbekannten" an einem Checkpoint entführt. Sie hatten sich auf einer humanitären Mission befunden: Man hatte ihnen die Freilassung von zwei im Februar 2013 aus einem Linienautobus Aleppo-Damaskus entführten Priestern - P. Michel Kayyal (armenisch-katholisch) und P. Maher Mahfouz (antiochenisch-orthodox) - versprochen. Möglicherweise handelte es sich bereits bei diesem Versprechen um eine Falle. Im Zuge der Entführung der beiden Bischöfe wurde der Fahrer des Wagens erschossen, nur ein Begleiter der beiden Metropoliten konnte entkommen. Mor Gregorios war viele Jahre auch mit der Wiener Stiftung "Pro Oriente" sehr verbunden.

DT/KAP

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