Die Elfenbeinküste hat einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Abtreibungen verabschiedet. Dieser wird in Kirchenkreisen deutlich kritisiert. „Es ist wirklich traurig für Afrika. Haben Hungersnot, Dürren, Epidemien, Unruhen, Kriege, Terrorismus unseren Kontinent nicht schon genug geschwächt?“, fragt beispielsweise Pater Donald Zagore von der Gesellschaft der Afrikamissionen in einem Kommentar. Politische Führer, die sich für das Wohlergehen aller einsetzen sollten, förderten stattdessen die Kultur des Todes, beklagt der Missionar. „Abtreibung zu legitimieren heißt, eine Straftat zu legalisieren", betont Pater Zagore.
Für die Elfenbeinküste stelle die Gesetzesvorlage einen moralischen und politischen Rückschritt dar", so Zagore. "In den afrikanischen Kulturen ist jedes Kind ein wertvolles Geschenk Gottes. Es ist der Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft.“ Deshalb lehnten Familien trotz der Armut ein weiteres Kind nicht ab, auch wenn es das fünfzehnte oder zwanzigste sei. Angesichts der immer schwieriger werdenden Lebensbedingungen in Afrika sei es jedoch dringend notwendig, an das elterliche Verantwortungsbewusstsein zu appellieren. „Die Vernichtung des Lebens, insbesondere von wehrlosen Geschöpfen, darf von den staatlichen Institutionen nicht legalisiert werden.“
Das Prinzip des Schutzes und Erhalts des Lebens sei nicht fakultativ, betont Pater Zagore zudem. „Es muss im Wesentlichen das letzte Ziel jedes sozialen und politischen Handelns bleiben.“ Angesichts der Kultur des Todes „werden wir nicht schweigen, denn das Leben verdient es, gelebt zu werden, und deshalb werden wir dafür eintreten, dass der Tod nicht das letzte Wort hat“.
DT/fides/mlu