Jean-Francois Lantheaume, ehemaliger Erster Berater der Apostolischen Nuntiatur in Washington, D.C., hat die Vorwürfe des ehemaligen Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Viganó, gegen Papst Franziskus als zutreffend bestätigt. „Viganò hat die Wahrheit gesagt“, äußerte sich Lantheaume gegenüber der amerikanischen katholischen Nachrichtenagentur CNA.
Ex-Nuntiater-Berater: "Viganò hat die Warhheit gesagt"
In dem am Wochenende veröffentlichten Schreiben erhebt Erzbischof Viganò schwere Vorwürfe gegen Papst Franziskus und hochrangige Geistliche im Vatikan. So soll der emeritierte Papst Benedikt XVI. den damaligen Kardinal McCarrick mit Sanktionen belegt haben, nachdem ihm von dessen sexuellen Fehlverhalten berichtet worden war. Papst Franziskus soll bereits 2013 über die Sanktionen informiert worden sein, diese jedoch wieder aufgehoben haben. Zudem ernannte er McCarrick zu seinem „persönlichen Berater“. Bisher wollte sich der Papst zu den Vorwürfen gegen ihn nicht äußern.
McCarrick soll in einem Treffen in der Nuntiatur Washingtons vom damaligen Nuntius Pietro Sambri über die gegen ihn verhängten Sanktionen in Kenntnis gesetzt worden, behauptet Viganò weiter. Pater Lantheaume habe ihm nach seiner Ankunft in Washington im Jahr 2011 davon erzählt.
Viganò soll vom Ersten Berater der US-Nuntiatur über die Vorwürfe gegen McCarrick unterrichtet worden sein
„Monsignore Jean-François Lantheaume, damals erster Berater der Nuntiatur in Washington, erzählte mir bei meiner Ankunft in Washington — und er ist bereit, dies zu bezeugen — von einem stürmischen, über eine Stunde dauernden Gespräch, das Nuntius Sambi mit dem einbestellten Kardinal McCarrick führte“, so Viganò.
Auch wenn er bestätigte, dass die Schilderungen Viganòs der Wahrheit entsprächen, lehnte Lantheaume eine Interview-Anfrage von CNA ab. Er habe nicht die Absicht, weier über die Angelegenheit zu sprechen, so Lantheaume.
DT/mlu
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