Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kirche

Dublin: Weltfamilientreffen mit umstrittenen Themen

Amoris laetitia, Missbrauch, LGBTQI – das Programm der drei Konferenztage des „World Meeting of Families“ in Dublin ist gespickt mit zahlreichen kontroversen Themen. Von Josef Bordat
Vor dem Besuch von Papst Franziskus in Irland
Foto: Laura Hutton (PA Wire) | Arbeiter sind bei der Vorbereitungen für den Bau der Bühne im Phoenix Park zu sehen, wo Papst Franziskus am Sonntag, den 26.

Bereits ein Blick ins Programm des Weltfamilientreffens, das heute Abend beginnen wird, zeigt die Brisanz der heutigen Ehe- und Familienpastoral. Wie lassen sich in der Sexualmoral Dogmatik und Glaubenssinn zusammenführen? Wie lassen sich Kinder und Jugendliche im Raum der Kirche wirkungsvoll schützen? Und: Was ist das überhaupt: Familie? Die Konferenz könnte hierzu richtungsweisende Impulse bringen.

Kardinal Gualtiero Bassetti, Erzbischof von Perugia ,wird erwartet, um in einem Vortrag zu „Amoris laetitia“ Stellung zu nehmen, während Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster, in seiner Ansprache zu den Anforderungen und Bedingungen der Ehevorbereitung im Lichte des Schreibens eingeht.

Missbrauchsskandal: Kardinäle O’Malley und Wuerl sagen ab

Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Thema Missbrauch – nach den Horrornachrichten der letzten Wochen und Monate kann das kaum verwundern. Die Veranstalter werden hier von der Aktualität der Ereignisse eingeholt: Kardinal Seán O’Malley, Erzbischof von Boston, der als Referent und Leiter des Panels zur Missbrauchsthematik gewonnen wurde, hat seine Teilnahme vor wenigen Tagen abgesagt: Die Diözese benötige seine „persönliche Aufmerksamkeit und Anwesenheit“. Auch Kardinal Donald Wuerl, Erzbischof von Washington, der die Bedeutung der Wohlfahrt von Familien für die Zukunft der Gesellschaft hervorheben sollte, hat abgesagt.

Die Veranstaltungen auf dem Weltfamilientreffen werden natürlich trotzdem stattfinden. Thema des O’Malley-Panels ist die Unterstützung von Kindern und verletzlichen Erwachsenen. Auf das mehrheitlich mit Frauen besetzte Podium darf man gespannt sein.

LGBTQI mit dabei

Mit großer Spannung erwartet wird auch die Teilnahme von Homosexuellenverbänden und der Auftritt des amerikanischen Jesuitenpaters und Franziskus-Beraters James Martin, der – weit über die Kirche hinaus – dadurch bekannt ist, dass er regelmäßig „Offenheit und Respekt für LGBTQI-Personen und ihre Familien in unseren Pfarren“ einfordert und sich vor einem Jahr an der Seite John Patrick Hornbecks ablichten ließ, nachdem dieser mit Patrick Anthony Bergquist eine „Homo-Ehe“ einging; Hornbeck ist Dekan der Theologischen Fakultät der Jesuitenuniversität Fordham (USA). Sein für den 23. August terminierter Beitrag „Showing Welcome and Respect in our Parishes for ‚LGBT‘ People and their Families“ zählt sicher zu den kontroverseren des Treffens.

DT

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Diözesen Erzbischöfe John Patrick Josef Bordat Kardinäle Theodore McCarrick

Weitere Artikel

Kirche

Die Heilsquelle der Christen betrachten: Das Kreuz steht im Mittelpunkt authentischer Kirchenreformen.
28.03.2024, 21 Uhr
Regina Einig