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Erbischof Ludwig Schick: "Das Kind von Betlehem vereint die Völker aller Welt"

Erzbischof Ludwig Schick: Die Geburt Jesu erweitert den Horizont der Menschen und tritt Nationalismus und Populismus entgegen.
Vielfalt an der Krippe: Jesus Christus vereint die Menschen.
Foto: Pedro Bazil (dpa) | Vielfalt an der Krippe: Jesus vereint die Menschen. Foto: Pedro Bazil/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Unsere Welt kann nur überleben, wenn wir den Universalismus, den Jesus in seiner Geburt auf die Welt gebracht hat, bewahren und stärken“, sagte Schick in seiner Weihnachtspredigt im Bamberger Dom. Schon an der Krippe in Betlehem hätten sich alle Völker der Erde getroffen: Hirten, die Juden waren, Könige aus dem Morgenland, die für Asiaten, Afrikaner, Amerikaner und Europäer stehen, Arme und Reiche. „Jesus in der Krippe vereinte sie, das muss auch heute geschehen“, sagte Schick.

"Eine gemeinsame weltweit geltende Werteordnung"

Wir brauchen eine Welt, die sich zur globalen Verantwortung bekennt“, fügte der Erzbischof hinzu. Das bedeute auch, dass die Naturressourcen und Bodenschätze allen Menschen gehören und allen nutzen sollen. „Wir brauchen die Universalität Jesu auch für eine gemeinsame weltweit geltende Werteordnung“, sagte Schick und verwies auf den 70. Jahrestag der Proklamation der UN-Menschenrechtscharta im Dezember. „Das Kind in der Krippe verpflichtet uns, die Menschenrechte sowie die Freiheit und Gleichheit aller Menschen, auch vor Islamisten, Terroristen und Fundamentalisten jeder Art zu verteidigen. Es verpflichtet uns auch, die Armen und Hungernden weltweit zu sehen sowie die Menschen, die unter Krieg und Terror leiden. Gott liebt sie alle, Jesus will ihr Bruder sein und uns zu Geschwistern machen, die solidarisch miteinander leben“, so Erzbischof Schick.

Die Kirche wolle kein Spaßkiller sein

Der Erzbischof rief in seiner Predigt dazu auf, an Weihnachten nicht nur bei den Äußerlichkeiten des Festes hängenzubleiben: „Sonst besteht die Gefahr, dass die fünfte Kerze brennt und wir haben Weihnachten verpennt“, zitierte er einen bekannten Kalauer. Die Kirche wolle kein Spaßkiller sein, sondern Freudenbringer. „Sie will helfen, das Schöne und Gute an Weihnachten zu vertiefen, um das Wahre der Weihnacht zu erkennen: An Weihnachten wird Jesus in Betlehem geboren als Retter der ganzen Welt. Er öffnet uns für den Glauben an Gott, an Transzendenz und geistliches Leben, die für ein humanes solidarisches Miteinander Voraussetzung sind.“

Was Weihnachten bedeutet

Es sei gut und wichtig, Weihnachten mit allen Traditionen, Gottesdienst, Krippe und Baum, Geschenken, gutem Essen und Ausruhen zu begehen. Dabei sollte daran gedacht werden, was Weihnachten bedeutet: „Die Erkenntnis des einen und wahren Gottes, voll Güte und Menschenfreundlichkeit, der alle Menschen in der Liebe des Kindes von Betlehem verbindet.“

EBO Bamberg / DT (jobo)

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