Der Bostoner Erzbischof und Vorsitzende der Päpstlichen Kinderschutzkommission, Kardinal Seán Patrick O’Malley, eröffnet die diesjährige Wallfahrtssaison in Altötting. Der Kapuzinerkardinal wird heute um 15 Uhr in der Basilika St. Anna einen deutschen Mitbruder zum Priester weihen. Die Weihe von Bruder Thomas Schied OFMcap ist für die Ordensgemeinschaft der Kapuziner ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2018, das ganz im Zeichen des 200. Geburtsjahres des heiligen Bruder Konrad von Parzham steht. Der Kapuzinerkardinal O’Malley, der zum engsten Beraterstab von Papst Franziskus zählt, wird am morgigen Dienstag um 10 Uhr mit einem feierlichen Pontifikalamt die Wallfahrtssaison in Altötting eröffnen.
O’Malley würdigt Altötting als einen Ort, wo der Dienst der Kapuziner schon jahrhundertelang bestehe. „Ich bin sehr glücklich, hier zu sein, um einen Mitbruder zu weihen“, sagt Kardinal O’Malley. „In der heutigen Welt ist die Entscheidung für die Berufung gegen die Kultur und nicht leicht. Gerade in einer Welt, wo so viele Katholiken getrennt sind vom Leben der Kirche und der Pfarrgemeinde, sind die heiligen Schreine für sie eine Möglichkeit, sich wieder zu verbinden, die Sakramente zu empfangen und sich als Teil von etwas größerem zu fühlen.“
Der Spätberufene Thomas Schied trat 2009 bei den Kapuzinern ein und begann sein Noviziat in Salzburg. Für den 45-Jährigen, der im Mai 2017 die Ewige Profess ablegte und einen Monat später zum Diakon geweiht wurde, ist seine Berufung ein großes Geschenk. „Als Kapuziner in der Seelsorge tätig zu sein, das ist so ein schöner Beruf“, sagt er. Die Faszination am Kapuzinerleben bestehe für Schied in der Mischung aus Gemeinschaft, klösterlichem Leben, dem Stundengebet und der Nähe zu den Menschen.
O’Malley, der Bruder Thomas das Weihesakrament spenden und die Heilige Messe auf Deutsch zelebrieren wird, gehört seit 2013 dem Kardinalsrat (K9) an, den Papst Franziskus berufen hat, um die Kurie zu reformieren. Seit 2014 ist O’Malley Vorsitzender der päpstlichen Kinderschutzkommission, deren Aufgabe es ist, Richtlinien zur Prävention sexuellen Missbrauchs zu entwickeln und durchzuführen.
DT/bwi
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