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Bischof Oster: Keine „nationale Synode“ vorgeschlagen

Der Passauer Bischof Stefan Oster weist die Darstellung der „Zeit“ zurück, der zufolge er gemeinsam mit drei weiteren Bischöfen ein „brisantes Strategiepapier“ für eine nationale Synode erarbeitet haben soll.
Bischof Oster: Klarstellung in der "Tagespost"
Foto: Armin Weigel (dpa) | In der „Zeit“ hatte es geheißen, Oster habe den Vorschlag eingebracht, eine „synodalen Veranstaltung“ zu etablieren, um die Suche nach Auswegen aus der gegenwärtigen Krisensituation „offen, transparent und ...

Bischof Stefan Oster SDB sieht sich nach einem Bericht über die jüngste Sitzung des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz zu einer Korrektur veranlasst. Wie die „Zeit“ am vergangenen Donnerstag meldete, soll er gemeinsam mit drei Amtsbrüdern den Vorschlag für eine „nationale Synode“ unterbreitet haben. Diese Darstellung wies Oster nun zurück. „Anders als die ,Zeit' schreibt, handelt es sich bei besagtem Text weder um ein ,brisantes Strategiepapier‘ noch um einen ,ungewöhnlichen Reformvorschlag‘“, erklärte der Passauer Bischof auf Anfrage der „Tagespost“. Das eingebrachte Papier sei vielmehr „eine Tischvorlage des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz als Diskussionsgrundlage für einen Tagesordnungspunkt“ gewesen. Solche Vorlagen gebe es „für fast jeden Tagesordnungspunkt der Konferenz“.

Weder "brisantes Strategiepaper" noch "ungewöhnlicher Reformvorschlag"

In der „Zeit“ hatte es geheißen, Oster habe gemeinsam mit den Bischöfen Peter Kohlgraf aus Mainz, Franz-Josef Overbeck aus Essen und Karl-Heinz Wiesemann aus Speyer den „Vorschlag von Brisanz“ eingebracht. Im Kern sei es um die Etablierung einer „synodalen Veranstaltung“ gegangen, um die Suche nach Auswegen aus der gegenwärtigen Krisensituation „offen, transparent und partizipativ“ zu gestalten. Dieser Vorschlag habe sich jedoch „in der Runde nicht durchsetzen“ können, es habe noch nicht einmal eine Abstimmung gegeben.

Keine eigene Initiative von vier Bischöfen

Tatsächlich hatten die 27 deutschen Diözesanbischöfe im Ständigen Rat Ende Januar in Würzburg unter anderem über Konsequenzen aus der sogenannten MHG-Studie über sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche beraten. Oster bestätigte gegenüber der „Tagespost“, dass dabei auch besagtes Papier zur Sprache kam. Dieses dürfe jedoch noch nicht als konkreter Reformvorschlag verstanden werden, wie im Bericht der „Zeit“ suggeriert. Der Text sei „auch keine eigene Initiative von vier Bischöfen, sondern im vorangegangenen Ständigen Rat verabredet worden, um zunächst im kleineren Kreis ein mögliches Vorgehen zu erörtern“, so Oster.

DT

Warum der Passauer Bischof Stefan Oster in seiner Stellungnahme gegenüber dieser Zeitung den Vorlagencharakter des Papiers betont, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 14. Februar 2019.

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Bischof Deutsche Bischofskonferenz Franz-Josef Overbeck Karl-Heinz Wiesemann Peter Kohlgraf Stefan Oster Synoden

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