Ende Mai hatten die Bistümer Fulda, Mainz und Limburg in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt, ihre Bistumszeitungen bis Ende 2023 einstellen zu wollen. Die Gesamtauflage der drei Blätter, die eng miteinander kooperieren, betrug zuletzt etwa 21 000 Exemplare. Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärt der Fuldaer Bischof Michael Gerber nun, er sei „sehr dankbar“, wie der „Bonifatiusbote" seine ersten Wochen und Monate als Bischof von Fulda begleitet habe. „Da arbeiten Journalisten mit hohem Engagement, die versuchen, die Themen, die relevant sind für das Bistum und die Gesellschaft, aufzugreifen. Sie geben ihr Bestes.“
Augen vor Auflagenrückgang nicht verschließen
Gleichzeitig könne er seine Augen nicht davor verschließen, so Gerber wörtlich, dass die Auflagenzahl des „Bonifatiusboten“ eklatant zurückgegangen sei. Vor einigen Jahren war die Auflage noch bei 40 000 Exemplaren gelegen. Doch auch bei den momentan noch verlegten Ausgaben sei zu berücksichtigen, dass ein Teil der Auflage vom Bistum selbst bezahlt und dann an kirchlichen Orten ausgelegt werde. „Deshalb bin ich unsicher, wie viele der Menschen, die sich in unserer Kirche engagieren, wir tatsächlich durch die Bistumszeitung erreichen. Das kann mir nicht egal sein.“
Auf die Frage, welche Überlegungen es für die Zukunft gebe, antwortet Gerber: „Uns beschäftigen folgende Fragen: Wie stellen wir uns medial auf? Wie greifen Printmedien, Soziale Netzwerke und weitere Onlineformate deutlich stärker ineinander?“ Dafür solle bis 2023 eine Lösung gefunden werden. „Es wäre zu kurz gegriffen, zu sagen: Wir geben den ,Bonifatiusboten' auf und damit ist Schluss.“ Stattdessen müsse man überlegen, wie man eine deutlich größere Zahl von Menschen erreichen könne - „sowohl der kirchlich engagierten als auch derer, die es noch nicht sind“
Bischof Gerber: Im Netz kann man ganz anders reagieren
Darüber hinaus erklärte Bischof Gerber, er halte es für notwendig, dass es auch künftig „eine Form von Printmedium“ im Fuldaer Bistum gebe, „gerade auch für ältere Leser, also auf deren Leseverhalten angepasst“. Der Schwerpunkt werde jedoch aufgrund des sich ändernden Leseverhaltens deutlich im digitalen Bereich sein. „Denn da kann man ganz anders reagieren. Man sieht ja, welche Möglichkeiten das Internet heute bietet.“
DT/mlu
Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.