Kurz vor dem zweiten Besuch der vatikanischen Sonderermittler in der chilenischen Diözese Osorno signalisiert der wegen Vertuschungsvorwürfen kritisierte Bischof Juan Barros Kooperation. Er erwarte die Entscheidungen des Papstes, zitierten chilenische Medien Barros, der sich erstmals seit Wochen wieder öffentlich äußerte. Er erklärte, er habe zuletzt gesundheitliche Problemen gehabt, sei aber auf dem Weg der Besserung.
Chiles Kirche wird von einem Missbrauchsskandal erschüttert, der seit Monaten für Schlagzeilen sorgt. Im Brennpunkt steht der inzwischen 87-jährige Priester Fernando Karadima, der 2011 wegen sexueller Vergehen verurteilt wurde. Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor, darunter auch Barros, der von Opfern Karadimas der Mitwisserschaft beschuldigt wird.
Papst Franziskus hatte zur Klärung der Vorwürfe die gesamte Chilenische Bischofskonferenz in den Vatikan zitiert. Nun entsandte zum zweiten Mal den maltesischen Erzbischof Charles Scicluna und den Kirchenjuristen Jordi Bertomeu als Sonderermittler.
DT/KNA