Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sieht die Anbringung von Kreuzen in allen Behördengebäuden Bayerns positiv. Im Bayerischen Rundfunk zeigte sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD) am Dienstagabend erfreut darüber, „wenn Kreuze auch öffentlich sichtbar sind“. Religion lasse sich nicht in die Privatsphäre „verbannen“, sondern sei „etwas Öffentliches“, so Bedford-Strohm.
Am Dienstag hatte das bayerische Kabinett beschlossen, künftig im Eingangsbereich von Dienstgebäuden des Freistaats ein Kreuz als „sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland“ aufzuhängen. Die Verpflichtung gilt ab 1. Juni. Gemeinden, Landkreisen und Bezirken wird empfohlen, entsprechend zu verfahren.
Bedford-Strohm betonte, ein Kreuz an der Wand bedeute eine „Selbstverpflichtung“. Die Botschaft, die vom Kreuz ausgehe, stehe für Menschenwürde, Nächstenliebe und Humanität. „Und das sind die Maßstäbe, an denen wir, jeder und jede von uns, uns messen lassen müssen, an denen aber auch politisches Handeln sich messen lassen muss.“ Zugleich warnte Bedford-Strohm davor, das Kreuz für Parteipolitik und Polemik zu missbrauchen. Eine Benachteiligung andere Religionen könne er durch den Beschluss nicht erkennen, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Humanität, für die das Kreuze stehe, bedeute auch Glaubens- und Religionsfreiheit.
DT/KNA