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Das Schreiben von Ex-Nuntius Viganò exklusiv in deutscher Übersetzung

Die Tagespost hat das „Zeugnis“ des ehemaligen US-amerikanischen Nuntius und heutigen Erzbischofs Carlo Maria Viganò, mit dem er Papst Franziskus zum Rücktritt auffordert, im Wortlaut auf Deutsch übersetzt. Lesen Sie die Dokumentation hier bei uns.
Ehemaliger Nuntius Viganò
| Der ehemalige US-amerikanische Nuntius und heutige Erzbischof Carlo Maria Viganò

Zeugnis

Erzbischof Carlo Maria Viganò
Titularerzbischof von Ulpiana
Apostolischer Nuntius

In diesem tragischen Moment, den die Kirche in verschiedenen Teilen der Welt – Vereinigte Staaten, Chile, Honduras, Australien etc. - durchlebt, wiegt die Verantwortung der Bischöfe sehr schwer. Ich denke im Besonderen an die Vereinigten Staaten von Amerika, in die ich am 19. Oktober 2011, dem Gedenktag der ersten Märtyrer Nordamerikas, von Papst Benedikt XVI. als Apostolischer Nuntius geschickt wurde. Die Bischöfe der Vereinigten Staaten – und ich mit ihnen – sind aufgerufen, dem Beispiel dieser ersten Märtyrer, die das Evangelium auf amerikanischen Boden gebracht haben, zu folgen und glaubhafte Zeugen der unermesslichen Liebe Christi zu sein, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Bischöfe und Priester haben unter Missbrauch ihrer Autorität schreckliche Verbrechen gegen ihre Gläubigen, gegen Minderjährige, gegen unschuldige Opfer, gegen junge Männer, die ihr Leben der Kirche anbieten wollten, begangen oder durch ihr Schweigen nicht verhindert, dass solche Verbrechen weiterhin begangen werden konnten.

Um dem durch so viele abscheuliche Verbrechen schrecklich entstellten Antlitz der Braut Christi die Schönheit der Heiligkeit zurückzugeben, müssen wir, wenn wir die Kirche wirklich aus dem stinkenden Sumpf befreien wollen, in den sie gestürzt ist, den Mut haben, die Kultur der Geheimhaltung niederzureißen und öffentlich die Wahrheiten zu bekennen, die wir versteckt gehalten haben. Das Gesetz des Schweigens [l'omertà], durch das sich die Bischöfe und Priester zum Schaden ihrer Gläubigen selbst geschützt haben, muss gebrochen werden, ein Gesetz des Schweigens, das die Gefahr in sich birgt, die Kirche vor den Augen der Welt wie eine Sekte erscheinen zu lassen, ein Gesetz des Schweigens, das dem in der Mafia geltenden nicht ganz unähnlich ist. „Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, … auf den Dächern verkünden“ (Lk 12,3).

Ich hatte immer geglaubt und gehofft, dass die Hierarchie der Kirche in sich selbst die geistlichen Ressourcen und die Kraft finden würde, um die Wahrheit sichtbar zu machen, um sich zu bessern und sich zu erneuern. Aus diesem Grund habe ich es immer umgangen – auch wenn ich mehrfach dazu aufgefordert wurde -, Erklärungen vor den Medien abzulegen, auch wenn ich ein Recht dazu gehabt hätte, um mich gegen die Verleumdungen zu verteidigen, die auch von hohen Prälaten der Römischen Kirche über mich veröffentlicht wurden. Doch jetzt, wo die Verdorbenheit die Spitzen der kirchlichen Hierarchie erreicht hat, erlegt mein Gewissen mir auf, jene Wahrheiten offenzulegen, von denen ich im Zusammenhang mit dem äußerst traurigen Fall des emeritierten Erzbischofs von Washington, Theodore McCarrick, im Laufe der Ämter erfahren habe, die mir von 1998 bis 2009 als Delegierter für die Päpstlichen Vertretungen vom heiligen Johannes Paul II. und vom 19. Oktober 2011 bis Ende Mai 2016 als Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten von Papst Benedikt XVI. anvertraut wurden.

Als  Delegierter für die Päpstlichen Vertretungen im Staatssekretariat waren meine Befugnisse nicht auf die Apostolischen Nuntiaturen beschränkt, sondern umfassten auch das Personal der Römischen Kurie (Einstellungen, Beförderungen, Informationsverfahren über Kandidaten für das Bischofsamt etc.) und die Untersuchung heikler Fälle, auch von Kardinälen und Bischöfen, die dem Delegierten vom Kardinalstaatssekretär und vom Substituten des Staatssekretariats anvertraut wurden.

Um Verdächtigungen zu zerstreuen, die in einigen kürzlich erschienenen Artikeln unterstellt wurden, werde ich sofort sagen, dass die Apostolischen Nuntien in den Vereinigten Staaten, Gabriel Montalvo und Pietro Sambi, die beide frühzeitig verschieden sind, es nicht versäumt haben, den Heiligen Stuhl unverzüglich zu informieren, sobald sie von den zutiefst unsittlichen Verhaltensweisen von Erzbischof McCarrick gegenüber Seminaristen und Priestern erfahren hatten. Ja, der Brief von Pater Boniface Ramsey, O.P., vom 22. November 2000, wurde – dem, was Nuntius Pietro Sambi schrieb, zufolge – von diesem auf Ersuchen des verstorbenen Nuntius Montalvo verfasst. In diesem Brief erklärt Pater Ramsey, der vom Ende der achtziger Jahre bis 1996 Professor im Diözesanseminar von Newark war, dass im Seminar wiederholt laut wurde, dass der Erzbischof „shared his bed with seminarians“ [sein Bett mit Seminaristen teilte] und jeweils fünf einlud, das Wochenende in seinem Haus am Meer mit ihm zu verbringen. Und er fügte hinzu, er kenne eine gewisse Anzahl von Seminaristen, von denen einige dann zu Priestern für die Erzdiözese Newark geweiht wurden, die in besagtes Haus am Meer eingeladen worden waren und das Bett mit dem Erzbischof geteilt hatten.

Das Amt, das ich zu der Zeit bekleidete, wurde nicht von irgendeiner Maßnahme in Kenntnis gesetzt, die der Heilige Stuhl nach jener Anzeige von Nuntius Montalvo Ende des Jahre 2000, als Kardinal Angelo Sodano Kardinalstaatssekretär war, ergriffen hätte.

Nuntius Sambi ließ auch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone eine Anklageschrift gegen McCarrick seitens des Priesters Gregory Littleton aus der Diözese Charlotte zukommen, der wegen Schändung Minderjähriger aus dem Klerikerstand entlassen worden war, zusammen mit zwei ebenfalls von Littleton stammenden Dokumenten, in denen er seine traurige Geschichte sexuellen Missbrauchs seitens des damaligen Erzbischofs von Newark und verschiedener anderer Priester und Seminaristen erzählte. Der Nuntius fügte hinzu, Littleton habe seit Juni 2006 diese seine Anklage bereits an etwa zwanzig weitere Personen verschickt - darunter an Vertreter der zivilen und kirchlichen Gerichtsbarkeit, an die Polizei und an Anwälte – und es sei folglich sehr wahrscheinlich, dass die Nachricht bald öffentlich gemacht werde. Er drängte daher auf ein rasches Eingreifen des Heiligen Stuhls.

Bei der Abfassung einer Notiz über diese Dokumente, die mir als Delegiertem für die Päpstlichen Vertretungen am 6. Dezember 2006 anvertraut wurden, schrieb ich an meine Vorgesetzten, Kardinal Tarcisio Bertone und den Substituten Leonardo Sandri, die Taten, die McCarrick von Littleton zugeschrieben wurden, seien von einer solchen Schwere und Schändlichkeit, dass sie Erschütterung, ein Gefühl des Ekels, Gram und tiefe Pein beim Leser hervorriefen und dass sie folgende Verbrechen darstellten: Verführung, Anleitung von Seminaristen und Priestern zu schändlichen Handlungen  – wiederholt und mit mehreren Personen gleichzeitig –, Verhöhnung eines jungen Seminaristen,der versuchte, sich den Verführungen des Erzbischofs in Gegenwart zweier anderer Priester zu widersetzen, Absolution des Komplizen bei schändlichen Handlungen sowie Sakrileg der Eucharistiefeier mit nämlichen Priestern nachdem diese Handlungen begangen worden waren.

In jener meiner Notiz, die ich am selben Tag, dem 6. Dezember 2006, meinem direkten Vorgesetzten, dem Substituten Leonardo Sandri, übergab, schlug ich meinen Vorgesetzten die folgenden Erwägungen und die folgende Vorgehensweise vor:
- Da zu so vielen Skandalen in der Kirche in den Vereinigten Staaten einer von besonderer Schwere dazuzukommen schien, der einen Kardinal betraf;
- und dass rechtlich gesehen, da es sich um einen Kardinal handelte, auf Grundlage von Can. 1405 § 1, Nr. 2 „ipsius Romani Pontificis dumtaxat ius est iudicandi“ [nur der Papst selbst für die Verfahren zuständig ist];
- schlug ich vor, dass gegenüber dem Kardinal eine beispielhafte Maßnahme getroffen werden möge, die eine heilenden Funktion haben könne, um künftigen Missbrauchshandlungen an unschuldigen Opfern vorzubeugen und den äußerst schwerwiegenden Skandal für die Gläubigen zu lindern, die die Kirche trotz allem weiter liebten und an sie glaubten.

Ich fügte hinzu, es sei dienlich, wenn die kirchliche Autorität einmal vor der zivilen eingreifen würde und wenn möglich, bevor der Skandal in der Presse ausbreche. Das hätte einer durch derart abscheuliche Verhaltensweisen einiger Hirten so geprüften und gedemütigten Kirche eine gewisse Würde wiedergeben können. In diesem Fall hätten die zivilen Obrigkeiten nicht mehr einen Kardinal verurteilen müssen, sondern einen Hirten, gegen den die Kirche bereits die entsprechenden Maßnahmen ergriffen hätte, um zu verhindern, dass der Kardinal, der seine Autorität missbraucht hatte, weiterhin unschuldige Opfer zugrunderichte.

Diese meine Notiz vom 6. Dezember 2006 wurde von meinen Vorgesetzten einbehalten und mir niemals mit einem eventuellen Beschluss ihrerseits zurückgegeben.

In der Folge, um den 21. bis 23. April 2008, wurde im Internet auf der Webseite richardsipe.com das „Statement for Pope Benedict XVI about the pattern of sexual abuse crisis in the United States“ [Stellungnahme für Papst Benedikt XVI. über die Struktur der sexuellen Missbrauchskrise in den Vereinigten Staaten] von Richard Sipe veröffentlicht. Sie wurde am 24. April vom Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Kardinal William Levada, an Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone weitergeleitet und mir einen Monat später, am 24. Mai 2008, übergeben.

Am folgenden Tag übergab ich dem neuen Substituten [des Vatikanischen Staatssekretariats] Fernando Filoni meine Notiz, einschließlich meiner vorhergehenden vom 6. Dezember 2006. In ihr fasste ich das Dokument von Richard Sipe zusammen, das mit folgendem respektvollen und eindringlichen Appell an Papst Benedikt XVI. endete: „I approach Your Holiness with due reverence, but with the same intensity that motivated Peter Damian to lay out before your predecessor, Pope Leo IX, a description of the condition of the clergy during his time. The problems he spoke of are similar and as great now in the United States as they were then in Rome. If Your Holiness requests I will submit to you personally documentation of that about which I have spoken“ [Ich wende mich mit der gebührenden Hochachtung an Seine Heiligkeit, doch mit derselben Eindringlichkeit, die Petrus Damiani bewegt hat, Ihrem Vorgänger Papst Leo IX. eine Beschreibung über den Zustand des Klerus seiner Zeit vorzulegen. Die Probleme, von denen er sprach, sind ähnlich und in den Vereinigten Staaten jetzt genauso groß wie sie in Rom waren. Wenn Seine Heiligkeit dies wünscht, werde ich Ihnen persönlich die Dokumentierung über das, wovon ich gesprochen habe, unterbreiten.]

Ich habe diese meine Notiz beendet, indem ich meinen Vorgesetzten erneut sagte, dass ich der Meinung sei, man solle so früh wie möglich eingreifen, indem man Kardinal McCarrick den Kardinalstitel entziehe und ihm die vom Codex des Kirchenrechts festgelegten Sanktionen auferlege, die auch die Rückführung in den Laienstand vorsehen.

Auch diese meine zweite Notiz wurde niemals an das Personalbüro zurückgeschickt und ich war sehr verwundert über das unbegreifliche Fehlen jeder Maßnahme gegen den Kardinal und das andauernde Ausbleiben jeder Mitteilung an mich seit meiner ersten Notiz vom Dezember 2006 seitens meiner Vorgesetzten.

Doch endlich erfuhr ich durch Kardinal Giovanni Battista Re, den damaligen Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, mit Gewissheit, dass die mutige und verdienstvolle Stellungnahme von Richard Sipe das gewünschte Resultat gehabt hatte. Papst Benedikt hatte Kardinal McCarrick ähnliche Sanktionen angedroht, wie die, die Papst Franziskus ihm nun auferlegt hat: der Kardinal musste das Seminar verlassen, in dem er wohnte, ihm wurde verboten, öffentlich zu zelebrieren, an öffentlichen Versammlungen teilzunehmen, Vorträge zu halten und zu verreisen, und er wurde verpflichtet, sich einem Leben des Gebets und der Buße zu widmen.

Mir ist nicht bekannt, wann Papst Benedikt die Maßnahmen gegen McCarrick ergriffen hat, ob im Jahr 2009 oder 2010, weil ich in der Zwischenzeit in das Governatorat der Vatikanstadt versetzt worden war, so wie ich nicht weiß, wer für diese unglaubliche Verzögerung verantwortlich gewesen ist. Ich denke, dass es gewiss nicht Papst Benedikt war, der als Kardinal die in der Kirche vorhandene Verdorbenheit bereits mehrfach angezeigt und in den ersten Monaten seines Pontifikats eine feste Position gegen die Aufnahme von jungen Männern mit tiefen homosexuellen Neigungen in die Seminare eingenommen hatte. Ich glaube, dass dies durch den damaligen ersten Mitarbeiter des Papstes, Kardinal Tarcisio Bertone, verursacht wurde, der bekanntermaßen zustimmte, Homosexuelle in verantwortliche Positionen zu befördern, und sich normalerweise darum kümmerte, dem Papst die Informationen zukommen zu lassen, die er für geeignet hielt.

Es ist jedenfalls sicher, dass Papst Benedikt McCarrick die besagten kanonischen Sanktionen auferlegte und dass ihm dies durch den Apostolischen Nuntius in den Vereinigten Staaten, Pietro Sambi, mitgeteilt wurde. Mons. Jean-François Lantheaume, damals Erster Berater der Apostolischen Nuntiatur in Washington und nach dem unerwarteten Tod von Nuntius Sambi in Baltimore Geschäftsträger a.i., berichtete mir, als ich nach Washington kam - und er ist bereit, dies zu bezeugen -, von einem länger als eine Stunde dauernden stürmischen Gespräch zwischen Nuntius Sambi und Kardinal McCarrick, der in die Nuntiatur einberufen worden war: „Die Stimme des Nuntius – so sagte mir Mons. Lantheaume – war bis auf den Flur zu hören“.

Nämliche Anordnungen von Papst Benedikt wurden im November 2011 dann auch mir vor meiner Abreise nach Washington vom neuen Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Marc Ouellet, zusammen mit den Instruktionen der Kongregation für den neuen Nuntius in einem Gespräch mitgeteilt.

Ich habe meinerseits Kardinal McCarrick bei unserer ersten Begegnung in der Nuntiatur darauf hingewiesen. Er murmelte etwas auf kaum verständliche Weise, gab zu, dass er vielleicht den Fehler begangen habe, in seinem Haus am Meer mit einigen Seminaristen im selben Bett geschlafen zu haben, doch er sagte mir dies, als ob es keinerlei Bedeutung habe.

Die Gläubigen fragen sich wiederholt, wie seine Ernennung in Washington und zum Kardinal möglich sein konnte, und sie haben das volle Recht zu wissen, wer davon wusste, wer seine schweren Untaten gedeckt hat. Es ist daher meine Pflicht, das bekannt zu machen, was ich darüber weiß, angefangen bei der Römischen Kurie.

Kardinal Angelo Sodano war bis September 2006 Kardinalstaatssekretär: jede Information gelangte zu ihm. Im November 2000 schickte Nuntius Montalvo ihm seinen Bericht und übermittelte ihm den bereits erwähnten Brief von Pater Boniface Ramsey, in dem er die schwerwiegenden Missbrauchshandlungen durch McCarrick anzeigte.

Es ist bekannt, dass Sodano bis zum letzten versuchte, den Skandal um Pater Maciel zu vertuschen, und sogar den Nuntius von Mexiko-Stadt, Justo Mullor, aus dem Weg räumte, der sich weigerte, sich zum Komplizen seiner Vertuschungsmanöver im Hinblick auf Maciel zu machen, und an seiner Stelle Sandri ernannte, der damals Nuntius in Venezuela und gerne zur Kollaboration bereit war. Sodano ließ auch dem vatikanischen Pressesaal eine Mitteilung vorlegen, in der etwas Falsches behauptet wurde, dass nämlich Papst Benedikt beschlossen habe, der Fall Maciel sei nunmehr als abgeschlossen zu betrachten. Benedikt reagierte trotz der unermüdlichen Verteidigung seitens Sodanos und Maciel wurde für schuldig befunden und unwiderruflich verurteilt.

War die Ernennung McCarricks nach Washington und zum Kardinal ein Werk Sodanos, als Johannes Paul II. bereits sehr krank war? Es ist uns nicht gegeben, das zu wissen. Es ist jedoch zulässig, dies anzunehmen, aber ich glaube nicht, dass er allein der Verantwortliche war. McCarrick begab sich sehr häufig nach Rom und hatte sich überall Freunde gemacht, auf allen Ebenen der Kurie. Wenn Sodano Maciel beschützt hatte, was sicher scheint, dann ist nicht zu sehen, warum er das nicht für McCarrick getan hätte, der nach Aussagen vieler auch die finanziellen Mittel hatte, um Entscheidungen zu beeinflussen. Seiner Ernennung in Washington hatte sich hingegen der damalige Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Giovanni Battista Re, widersetzt. In der Nuntiatur in Washington gibt es eine von seiner Hand geschriebene Notiz, in der Kardinal Re sich von besagter Ernennung distanziert und erklärt, dass McCarrick der vierzehnte auf der Kandidatenliste für Washington sei.

An Kardinal Tarcisio Bertone als Kardinalstaatssekretär wurde der Bericht von Nuntius Sambi mit sämtlichen Anlagen adressiert, und ihm wurden vermutlich vom Substituten meine beiden oben erwähnten Notizen vom 6. Dezember 2006 und vom 25. Mai 2008 übergeben. Wie bereits angedeutet, hatte der Kardinal keine Schwierigkeiten, nachdrücklich Kandidaten für das Bischofsamt vorzuschlagen, die bekanntermaßen aktive Homosexuelle waren - ich zitiere nur den bekannten Fall von Vincenzo di Mauro, der zum Bischof von Vigevano ernannt und dann entfernt wurde, weil er seinen Seminaristen nachstellte -, und die Informationen zu filtern und zu manipulieren, die er Papst Benedikt zukommen ließ.

Kardinal Pietro Parolin, der derzeitige Kardinalstaatssekretär, hat sich ebenfalls zum Komplizen bei der Vertuschung der Untaten McCarricks gemacht, der sich nach der Wahl von Papst Franziskus offen seiner Reisen und Missionen auf verschiedenen Kontinenten rühmte. Im April 2014 hatte die Washington Times auf der ersten Seite von einer Reise McCarricks in die Zentralafrikanische Republik berichtet, noch dazu im Namen des Außenministeriums. Als Nuntius in Washington schrieb ich daher an Kardinal Parolin und fragte ihn, ob die von Papst Benedikt gegen McCarrick verhängten Sanktionen noch gültig seien. Selbstverständlich hat mein Brief nie irgendeine Antwort erhalten!

Dasselbe gilt für Kardinal William Levada, ehemaliger Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, sowie für die Kardinäle Marc Ouellet, den Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, und Lorenzo Baldisseri, den ehemaligen Sekretär der Kongregation, sowie Erzbischof Ilson de Jesus Montanari, den derzeitigen Sekretär dieser Kongregation. Sie waren aufgrund ihres Amtes über die Sanktionen unterrichtet, die Papst Benedikt McCarrick auferlegt hatte.

Die Kardinäle Leonardo Sandri, Fernado Filoni und Angelo Becciu kannten als Substituten des Staatssekretariats die Situation von Kardinal McCarrick in allen Einzelheiten. Auch die Kardinäle Giovanni Lajolo und Dominique Mamberti, die als Sekretäre für die Beziehungen zu den Staaten mehrmals in der Woche an gemeinschaftlichen Treffen mit dem Kardinalstaatssekretär teilnahmen,  konnten nicht unwissend sein.

Was die Römische Kurie betrifft, werde ich für jetzt hier aufhören, auch wenn die Namen anderer – auch Papst Franziskus sehr nahestehender - Prälaten im Vatikan wohlbekannt sind, wie Kardinal Francesco Coccopalmerio und Erzbischof Vincenzo Paglia, die der homosexuellenfreundlichen Strömung angehören, welche für einen Umsturz der katholischen Lehre zur Homosexualität ist, einer Strömung, die schon 1986 von Kardinal Joseph Ratzinger, dem damaligen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre im Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen angezeigt wurde. Derselben Strömung gehören, wenn auch mit einer anderen Ideologie, ebenfalls die Kardinäle Edwin Frederick O’Brien und Renato Raffaele Martino an. Andere dann, die besagter Strömung angehören, residieren sogar im Domus Sanctae Marthae.

Ich komme nun zu den Vereinigten Staaten. Selbstverständlich war der Erste, der über die von Papst Benedikt ergriffenen Maßnahmen informiert wurde, der Nachfolger von McCarrick auf dem Sitz in Washington, Kardinal Donald Wuerl, dessen Lage jetzt durch die jüngsten Enthüllungen über sein Verhalten als Bischof von Pittsburgh vollkommen kompromittiert ist.

Es ist absolut undenkbar, dass Nuntius Sambi, ein sehr verantwortungsvoller, ehrlicher Mensch mit seiner als echtem Kind der Romagna direkten und klaren Art, nicht mit ihm darüber geredet hat. In jedem Fall bin ich selbst bei mehreren Gelegenheiten mit Kardinal Wuerl auf das Thema zu sprechen gekommen, und es war ganz gewiss nicht notwendig, auf Einzelheiten einzugehen, weil mir sofort klar war, dass er vollständig informiert war. Ich erinnere mich dann vor allem an die Tatsache, dass ich ihn auf etwas hinweisen musste, denn ich war darauf aufmerksam geworden, dass auf der farbigen Rückseite einer Veröffentlichung der Erzdiözese eine Einladung zu einer Begegnung mit Kardinal McCarrick an Jugendliche angezeigt wurde, die meinten, zum Priesteramt berufen zu sein. Ich rief sofort Kardinal Wuerl an, der sich erstaunt zeigte und mir sagte, er wisse nichts von jener Anzeige und werde dafür sorgen, besagte Begegnung zu annullieren. Wenn er jetzt weiterhin behauptet, er habe von den von McCarrick begangenen Missbrauchshandlungen und den von Papst Benedikt ergriffenen Maßnahmen nichts gewusst, wie ist seine Antwort dann zu erklären?

Seine jüngsten Aussagen, in denen er behauptet, nichts gewusst zu haben, auch wenn sie sich anfangs schlauerweise auf die Entschädigungen an die beiden Opfer bezogen, sind absolut lächerlich. Der Kardinal lügt schamlos und verleitet zudem auch seinen Kanzler, Mons. Antonicelli, zur Lüge.

Im übrigen hatte Kardinal Wuerl bereits bei anderer Gelegenheit eindeutig gelogen. Nach einer moralisch inakzeptablen Veranstaltung, die von der akademischen Leitung der Georgetown University autorisiert worden war, hatte ich ihren Präsidenten Dr. John DeGioia darauf hingewiesen und zwei aufeinanderfolgende Schreiben an ihn gerichtet. Bevor ich sie an den Adressaten schickte, habe ich der Korrektheit halber dem Kardinal persönlich eine Kopie mit einem Begleitschreiben von mir ausgehändigt. Der Kardinal sagte mir, er sei darüber nicht auf dem Laufenden. Er vermied jedoch, den Empfang meiner beiden Schreiben zu bestätigen, im Gegenteil zu dem, was er gewöhnlich gewissenhaft tat. Dann erfuhr ich, dass besagte Veranstaltung an der Georgetown seit sieben Jahren stattfand. Doch der Kardinal wusste nichts davon!

Kardinal Wuerl, der von den ständigen Missbrauchshandlungen Kardinal McCarricks und von den Sanktionen, die Papst Benedikt ihm auferlegt hatte, wusste, übertrat die Anordnung des Papstes und erlaubte ihm, in einem Seminar in Washington D.C. zu residieren. So gefährdete er weitere Seminaristen.

Der emeritierte Bischof von Metuchen, Paul Bootkoski, und der emeritierte Erzbischof von Newark, John Myers, haben die von McCarrick begangenen Misshandlungen in ihren jeweiligen Diözesen vertuscht und zwei seiner Opfer entschädigt. Sie können das nicht leugnen und müssen befragt werden, um alle Umstände und diesbezüglichen Verantwortlichkeiten aufzudecken.

Kardinal Kevin Farrell, der kürzlich von den Medien interviewt wurde, hat ebenfalls erklärt, er habe nicht die leiseste Ahnung von den durch McCarrick begangenen Missbrauchshandlungen gehabt. Wenn man seinem Lebenslauf in Washington, Dallas und Rom Rechnung trägt, dann denke ich, dass keiner ihm ernsthaft glauben kann. Ich weiß nicht, ob er jemals gefragt worden ist, ob er von den Verbrechen Maciels gewusst hat. Wenn er das leugnen sollte, würde ihm dann vielleicht jemand glauben, in Anbetracht der Tatsache, dass er verantwortliche Aufgaben als Mitglied der Legionäre Christi wahrgenommen hat?

In Bezug auf Kardinal Sean O'Malley beschränke ich mich auf die Aussage, dass seine letzten Erklärungen zum Fall McCarrick befremdlich sind und tiefe Schatten auf seine Transparenz und Glaubwürdigkeit geworfen haben.

Mein Gewissen gebietet mir dann, persönlich erlebte, Papst Franziskus betreffende Fakten von dramatischer Bedeutung zu offenbaren, die mir als Bischof, der die kollegiale Verantwortung aller Bischöfe gegenüber der universalen Kirche mitträgt, nicht erlauben, zu schweigen, und die ich hier aussage, bereit, sie unter Eid zu bekräftigen und Gott als meinen Zeugen anzurufen.

In den letzten Monaten seines Pontifikats hatte Papst Benedikt XVI. eine Versammlung aller Apostolischen Nuntien in Rom einberufen, wie dies bereits Paul VI. und der heilige Johannes Paul II. mehrfach getan hatten. Das für die Audienz mit dem Papst festgesetzte Datum war Freitag, der 21. Juni 2013. Papst Franziskus behielt diese von seinem Vorgänger eingegangene Verabredung bei. Natürlich reiste auch ich von Washington nach Rom. Es handelte sich um meine erste Begegnung mit dem neuen Papst, der erst drei Monate zuvor nach dem Rücktritt von Papst Benedikt gewählt worden war.

Am Morgen des 20. Juni 2013 begab ich mich zum Domus Sanctae Marthae, um zu meinen Kollegen zu stoßen, die dort wohnten. Kaum hatte ich die Eingangshalle betreten, begegnete ich Kardinal McCarrick, der den filettierten Talar trug. Ich begrüßte ihn respektvoll, wie ich das immer getan hatte. Er sagte mir sofort mit einem Ausdruck zwischen Ambiguität und Triumph: „Der Papst hat mich gestern empfangen, morgen fahre ich nach China“.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von seiner langen Freundschaft mit Kardinal Bergoglio und von der wichtigen Rolle, die er bei seiner kürzlich erfolgten Wahl gespielt hatte, wie McCarrick selbst nachfolgend in einem Vortrag an der Villanova University und in einem Interview mit dem „Catholic National Reporter“ verraten sollte, noch hatte ich jemals an die Tatsache gedacht, dass er an den Vorbereitungstreffen des jüngsten Papstwahlen teilgenommen hatte, sowie an die Rolle, die er als Wähler in dem Papstwahlen von 2005 hatte haben können. Ich erfasste also nicht sofort die Bedeutung der verschlüsselten Botschaft, die McCarrick mir mitgeteilt hatte, die mir jedoch in den unmittelbar darauf folgenden Tagen klar werden sollte.

Am Tag darauf fand die Audienz mit Papst Franziskus statt. Nach der zum Teil abgelesenen und zum Teil frei gesprochenen Ansprache wollte der Papst alle Nuntien einzeln begrüßen. Wir standen in einer Reihe und ich erinnere mich, dass ich einer der letzten war. Als ich an der Reihe war, hatte ich kaum die Zeit, ihm zu sagen: „Ich bin der Nuntius in den Vereinigten Staaten“, als er mich ohne irgendwelche Umschweife in vorwurfsvollem Ton mit den Worten überfuhr: „Die Bischöfe in den Vereinigten Staaten dürfen nicht ideologisiert werden! Sie sollen Hirten sein!“. Natürlich befand ich mich nicht in der Lage, nach Erklärungen über die Bedeutung seiner Worte und die aggressive Weise, mit der er mich angeredet hatte, zu fragen. Ich hatte ein Buch in portugiesischer Sprache in der Hand, das Kardinal O'Malley mir einige Tage zuvor mit den Worten für den Papst gegeben hatte: „So kann er sein Portugiesisch aufwärmen, bevor er zum Weltjugendtag nach Rio fährt“. Ich überreichte es ihm gleich und befreite mich so aus jener äußerst befremdlichen und peinlichen Lage.

Am Ende der Audienz verkündete der Papst: „Wer von Euch am kommenden Sonntag noch in Rom ist, ist eingeladen, mit mir im Domus Sanctae Marthae zu konzelebrieren“. Ich dachte natürlich daran, zu bleiben, um so bald wie möglich zu klären, was der Papst mir hatte sagen wollen.

Vor der Konzelebration mit dem Papst am Sonntag, den 23. Juni, fragte ich Mons. Ricca, der uns als Verantwortlicher des Hauses half, die liturgischen Gewänder anzulegen, ob er den Papst fragen könne, ob er mich im Laufe der folgenden Woche empfangen könne. Wie hätte ich ohne zu klären, was der Papst von mir wollte, nach Washington zurückkehren können? Nach der Messe, während der Papst die wenigen Laien, die anwesend waren, begrüßte, kam Mons. Fabiano Pedacchio, sein argentinischer Sekretär, zu mir und sagte: „Der Papst hat mich gebeten, Sie zu fragen, ob Sie jetzt frei sind!“. Natürlich antwortete ich ihm, dass ich dem Papst zur Verfügung stehe und ihm danke, dass er mich sofort empfange. Der Papst führte mich in seine Wohnung im ersten Stock und sagte zu mir: „Wir haben vierzig Minuten bis zum Angelus“.

Ich begann das Gespräch und fragte den Papst, was er mir mit den Worten habe sagen wollen, die er an mich gerichtet hatte, als ich ihn am vergangenen Freitag begrüßt hatte. Und der Papst sagte mir in einem ganz anderen, freundschaftlichen, fast herzlichen Ton: „Ja, die Bischöfe in den Vereinigten Staaten dürfen nicht ideologisiert werden, sie sollen nicht rechts sein, wie der Erzbischof von Philadelphia (der Papst nannte den Namen des Erzbischofs nicht), sie sollen Hirten sein; und sie sollen nicht links sein – und er fügte hinzu, wobei er beide Arme hob -, und wenn ich links sage, dann meine ich homosexuell“. Natürlich entzog sich mir die Logik der Verbindung zwischen „links sein“ und „homosexuell sein“, aber ich fügte nichts mehr hinzu.

Unmittelbar darauf sagte der Papst in gewinnendem Ton zu mir: „Wie ist Kardinal McCarrick?“. Ich antworte ihm in aller Offenheit und, wenn Ihr wollt, mit großer Naivität: „Heiliger Vater, ich weiß nicht, ob Sie Kardinal McCarrick kennen, aber wenn sie die Kongregation für die Bischöfe fragen, dann gibt es da ein so großes Dossier über ihn. Er hat Generationen von Seminaristen und Priestern verdorben und Papst Benedikt hat ihm auferlegt, sich zu einem Leben des Gebets und der Buße zurückzuziehen“. Der Papst gab nicht den geringsten Kommentar zu jenen, meinen so schwerwiegenden Worten ab, sein Gesicht zeigte keinerlei Ausdruck der Überraschung, als ob ihm die Sache schon lange bekannt sei, und er änderte sofort das Thema. Doch mit welcher Absicht hatte mir der Papst dann jene Frage gestellt: „Wie ist Kardinal McCarrick?“. Offensichtlich wollte er sich vergewissern, ob ich ein Verbündeter von McCarrick war oder nicht.

Als ich wieder in Washington war, wurde mir - auch dank eines neuen Umstands, der nur wenige Tage nach meiner Begegnung mit Papst Franziskus eintrat - alles ganz klar. Zur Inbesitznahme der Diözese El Paso durch den neuen Bischof Mark Seitz am 9. Juli 2013 sandte ich den ersten Berater, Mons. Jean-François Lantheaume, während ich selbst am selben Tag zu einem internationalen Treffen über Bioethik nach Dallas fuhr. Bei der Rückkehr teilte Mons. Lantheaume mir mit, dass er in El Paso Kardinal McCarrick getroffen habe, der ihm, nachdem er ihn zur Seite genommen hatte, fast dieselben Worte gesagt hatte, die der Papst in Rom mir gegenüber geäußert hatte: „Die Bischöfe in den Vereinigten Staaten dürfen nicht ideologisiert werden, sie sollen nicht rechts sein, sie sollen Hirten sein…“. Ich war erschrocken! Es war somit klar, dass die vorwurfsvollen Worte, die der Papst am 21. Juni 2013 an mich gerichtet hatte, ihm am Tag zuvor von Kardinal McCarrick in den Mund gelegt worden waren. Auch die Erwähnung seitens des Papstes „nicht wie der Erzbischof von Philadelphia“ führte zu McCarrick, denn zwischen den beiden hatte es eine heftige Auseinandersetzung über die Zulassung zur Kommunion von Politikern, die die Abtreibung befürworteten, gegeben: McCarrick hatte in seiner Mitteilung an die Bischöfe einen Brief des damaligen Kardinals Ratzinger manipuliert, der es verbot, ihnen die Kommunion auszuteilen. De facto wusste ich dann, dass gewisse Kardinäle wie Mahony, Levada und Wuerl eng mit McCarrick verbunden waren; sie hatten die jüngst von Papst Benedikt vorgenommenen Ernennungen für wichtige Sitze wie Philadelphia, Baltimore, Denver und San Francisco behindert.

Nicht zufrieden mit der Falle, die er mir am 23. Juni 2013 gestellt hatte, als er mich nach McCarrick fragte, stellte Papst Franziskus mir nur wenige Monate später bei der Audienz, die er mir am 10. Oktober 2013 gewährte, eine zweite, dieses Mal im Hinblick auf einen zweiten seiner Schützlinge, Kardinal Donald Wuerl: Er fragte mich: Wie ist Kardinal Wuerl, gut oder schlecht?“. „Heiliger Vater – antwortete ich ihm – ich werde Ihnen nicht sagen, ob er gut oder schlecht ist, aber ich werde ihnen zwei Fakten mitteilen“. Es sind die beiden, die ich oben bereits erwähnt habe; sie betreffen die pastorale Nachlässigkeit Wuerls im Hinblick auf die gegen die Regeln verstoßenden Abweichungen an der Georgetown University und die Einladung der Erzdiözese Washington an junge Aspiranten für das Priestertum zu einer Begegnung mit McCarrick! Auch dieses zweite Mal zeigte der Papst keinerlei Reaktion.

Es war dann offensichtlich, dass sich McCarrick seit der Wahl von Papst Franziskus, nunmehr von allen Beschränkungen gelöst, frei gefühlt hatte, ständig Reisen zu unternehmen, Vorträge zu halten und Interviews zu geben. Im Zusammenspiel mit Kardinal Rodriguez Maradiaga war er der Königsmacher für die Ernennungen in der Kurie und in den Vereinigten Staaten sowie der am meisten gehörte Ratgeber für die Beziehungen mit der Obama-Regierung im Vatikan geworden. So erklärt sich, dass der Papst als Mitglieder der Kongregation für die Bischöfe Kardinal Burke durch Wuerl ersetzte und sofort Cupich dorthin ernannte, der gleich zum Kardinal gekürt wurde. Mit diesen Ernennungen war die Nuntiatur in Washington nunmehr aus dem Spiel, was die Ernennungen von Bischöfen anbelangte. Überdies ernannte er den Brasilianer Ilson de Jesus Montanari – den engen Freund seines argentinischen Privatsekretärs Fabian Pedacchio – zum Sekretär der Kongregation für die Bischöfe und zum Sekretär des Kardinalskollegiums, indem er ihn auf einen Schlag von einem einfachen Mitarbeiter jenes Dikasteriums zum Sekretär beförderte. Etwas für ein so wichtiges Amt nie Dagewesenes!

Die Ernennungen von Blaise Cupich für Chicago und William Tobin für Newark sind von McCarrick, Maradiaga und Wuerl organisiert worden, vereint durch einen ruchlosen Pakt  begangener Missbrauchshandlungen seitens des ersteren und zumindest der Verhüllung von Missbrauchshandlungen seitens der anderen beiden. Ihre Namen tauchen unter denen, die von der Nuntiatur für Chicago und Newark vorgelegt wurden, nicht auf.

Es kann einem die ostentative Arroganz und Dreistigkeit nicht entgehen, mit der Cupich leugnet, was nunmehr allen offensichtlich ist: dass nämlich achtzig Prozent der Missbrauchshandlungen gegen junge Erwachsene von Homosexuellen verübt wurden, die in einem Autoritätsverhältnis zu ihren Opfern standen.

In seiner Ansprache bei der Inbesitznahme der Diözese Chicago, bei der ich als Vertreter des Papstes anwesend war, sagte Cupich – als geistreiche Bemerkung – dass man von dem neuen Erzbischof gewiss nicht erwarten dürfe, dass er auf dem Wasser gehe. Es würde vielleicht reichen, wenn er mit den Füßen auf dem Boden bleiben könnte und nicht versuchte, die Realität umzustürzen, geblendet von seiner pro-homosexuellen Ideologie, wie er jüngst in einem Interview mit „America“ erklärt hat. Seine besondere Kompetenz in der Sache herausstellend, da er Präsident des „Committee on Protection of Children and Young People“ [Kommission für den Schutz von Kindern und jungen Menschen] der amerikanischen Bischofskonferenz gewesen war, erklärte er, dass das Hauptproblem in der Krise sexuellen Missbrauchs seitens des Klerus nicht die Homosexualität sei, und dass dies zu behaupten nur eine Weise sei, um die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Problem, dem Klerikalismus, abzulenken. Zur Unterstützung seiner These bezog sich Cupich „sonderbarerweise“ auf die Ergebnisse einer Untersuchung, die auf dem Höhepunkt der Krise des sexuellen Missbrauchs gegenüber Minderjährigen Anfang dieses Jahrtausends gemacht wurde, während er „naiv“ übersah, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung von den folgenden, unabhängigen Berichten des „John Jay College of Criminal Justice“ der Jahre 2004 und 2011 vollständig dementiert wurden, in denen man zu dem Schluss kam, dass in den Fällen sexuellen Missbrauchs 81 Prozent der Opfer männlich waren. So hat Pater Hans Zollner, S.J., Vizerektor der Päpstlichen Universität Gregoriana, Präsident des „Centre for Child Protection“ und Mitglied der „Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen“ kürzlich der Tageszeitung „La Stampa“ erklärt, dass es sich „beim größten Teil der Fälle um homosexuellen Missbrauch handelt“.

Auch die Ernennung von McElroy für San Diego wurde von oben gesteuert, mit einer chiffrierten endgültigen Anordnung von Kardinal Parolin an mich als Nuntius: „Bestimmen Sie McElroy für den Sitz in San Diego“. Auch McElroy wusste von den Missbrauchshandlungen, die McCarrick begangen hatte, wie aus einem Brief hervorgeht, den Richard Sipe am 28. Juli 2016 an ihn gerichtet hat.

Mit diesen Figuren sind Personen eng verbunden, die vor allem zum abweichenden Flügel der Gesellschaft Jesu gehören, der heute leider in der Mehrzahl ist, und bereits Paul VI. und den nachfolgenden Päpsten Anlass zu schwerer Sorge gab. Man braucht nur an Pater Robert Drinan, S.J., zu denken, ein heftiger Befürworter der Abtreibung, der viermal in das Repräsentantenhaus gewählt wurde, oder an Pater Vincent O'Keefe, S.J., einer der Hauptförderer des Dokuments „The Land O'Lakes Statement“ von 1967, das die katholische Identität der Universitäten und Colleges in den Vereinigten Staaten schwer geschädigt hat. Man beachte, dass - so eng wie er mit dem abweichenden Flügel der Jesuiten verbunden war - auch McCarrick, damals Präsident der katholischen Universität von Puerto Rico, an jener unglückseligen Unternehmung teilnahm, die sich für die Gewissensbildung der amerikanischen Jugend als so schädlich erwies.

Pater James Martin, S.J., bejubelt von den oben erwähnten Personen, vor allem von Cupich, Tobin, Farrell und McElroy, Konsultor des Sekretariats für die Kommunikation, bekannter Aktivist zur Förderung der LGBT-Agenda, ausgewählt, um die Jugendlichen zu verderben, die sich demnächst in Dublin zum Weltfamilientreffen versammeln werden, ist nichts anderes als ein trauriges Beispiel aus jüngster Zeit für jenen abweichenden Flügel der Gemeinschaft Jesu.

Papst Franziskus hat mehrfach vollkommene Transparenz in der Kirche gefordert und die Bischöfe und Gläubigen angehalten, mit Parrhesie [Freimütigkeit im Reden] vorzugehen. Die Gläubigen in aller Welt fordern sie auf besondere Weise auch von ihm. Möge er sagen, seit wann er von den Verbrechen wusste, die McCarrick verübt hat, indem er seine Autorität gegenüber Seminaristen und Priestern missbrauchte.

In jedem Fall hat der Papst es am 23. Juni von mir erfahren und es weiterhin verdeckt, er hat die Sanktionen nicht berücksichtigt, die Papst Benedikt ihm auferlegt hatte, und ihn gemeinsam mit Maradiaga zu seinem vertrauten Ratgeber gemacht.

Letzterer fühlt sich der Protektion des Papstes so sicher, dass er die traurigen Appelle von Dutzenden seiner Seminaristen, die den Mut gefunden haben, ihm zu schreiben, nachdem einer von ihnen versucht hatte, aufgrund homosexueller Missbrauchshandlungen im Seminar Selbstmord zu begehen, als „Klatsch“ abtun kann.

Die Gläubigen haben die Strategie Maradiagas nunmehr genau verstanden: die Opfer beschimpfen, um sich selbst zu retten, bis aufs äußerste zu lügen, um einen Abgrund an Machtmissbrauch, schlechter Organisation in der Verwaltung der kirchlichen Güter, finanzieller Desaster auch gegenüber engen Freunden zu verbergen, wie im Fall des Botschafters von Honduras, Alejandro Valladares, ehemaliger Dekan des Diplomatischen Korps beim Heiligen Stuhl.

Im Falle des ehemaligen Weihbischofs Juan José Pineda hatte Maradiaga nach dem Artikel, der im vergangenen Februar in der Wochenzeitung „L'Espresso“ erschienen war, der Zeitung „Avvenire“ gegenüber erklärt: „Es war mein Weihbischof Pineda, der mich um die Untersuchung gebeten hatte, um auf diese Weise nach den vielen Verleumdungen, deren Gegenstand er gewesen ist, seinen Namen zu ,säubern‘“. Nun wurde über Pineda nur veröffentlicht, dass sein Rücktritt angenommen worden ist, wodurch jede mögliche Verantwortung seinerseits und Maradiagas einfach im Nichts verschwindet.

Im Namen der Transparenz, auf die der Papst sich so sehr beruft, möge der Bericht öffentlich gemacht werden, den der Visitator, der argentinische Bischof Alcides Casaretto, vor mehr als einem Jahr nur und direkt dem Papst übergeben hat.

Schließlich hat auch die jüngste Ernennung von Erzbischof Edgar Peña Parra zum Substituten eine Verbindung zu Honduras, das heißt zu Maradiaga. Peña Parra hat von 2003 bis 2007 bei der Nuntiatur von Tegucigalpa als Berater Dienst geleistet. Als Delegierter für die Päpstlichen Vertretungen waren mir besorgniserregende Informationen über ihn zugekommen.

In Honduras wird sich bald ein ungeheurer Skandal wie der in Chile wiederholen. Der Papst verteidigt seinen Mann, Kardinal Rodriguez Maradiaga, bis aufs äußerste, wie er es in Chile für Bischof Juan de la Cruz Barros getan hat, den er selbst gegen die Ansichten der chilenischen Bischöfe zum Bischof von Osorno ernannt hatte. Zunächst hat er die Missbrauchsopfer beschimpft, dann hat er erst als er durch den Medienwirbel und die Empörung der Opfer und der chilenischen Gläubigen dazu gezwungen wurde, seinen Fehler eingestanden und sich entschuldigt, wobei er erklärt hat, er sei schlecht informiert gewesen. Er hat eine verheerende Situation in der chilenischen Kirche herbeigeführt, doch er hat weiterhin die beiden chilenischen Kardinäle Errazuriz und Ezzati beschützt.

Auch in der traurigen Angelegenheit McCarrick war das Verhalten von Papst Franziskus nicht anders. Er wusste mindestens seit dem 23. Juni 2013, dass McCarrick ein Serientäter war. Obwohl er wusste, dass er verdorben war, hat er ihn bis zum äußersten gedeckt, ja, er hat sich seine Ratschläge zu eigen gemacht, die sicher nicht von heilsamen Absichten und Liebe zur Kirche beseelt waren. Erst als er durch die Missbrauchsanzeige eines Minderjährigen gezwungen wurde, hat er – immer des Beifalls der Medien wegen – ihm gegenüber Maßnahmen ergriffen, um sein Medienimage zu retten.

Nun erhebt sich in den Vereinigten Staaten ein Chor von Stimmen vor allem der Laien, dem sich in letzter Zeit einige Bischöfe und Priester angeschlossen haben, die verlangen, dass alle, die durch ihr Schweigen das kriminelle Verhalten von McCarrick gedeckt oder sich seiner bedient haben, um Karriere zu machen oder ihre Vorhaben, ihren Ehrgeiz und ihre Macht in der Kirche voranzubringen, zurücktreten müssen.

Doch das wird nicht reichen, um die Situation schweren unmoralischen Verhaltens seitens des Klerus, der Bischöfe und der Priester, zu heilen. Man muss eine Zeit der Umkehr und der Reue ausrufen. Man muss im Klerus und in den Seminaren die Tugend der Keuschheit wiedergewinnen. Man muss gegen die Korruption der unangemessenen Verwendung von Ressourcen der Kirche und Spenden der Gläubigen kämpfen. Man muss die Schwere homosexuellen Verhaltens anklagen. Man muss die in der Kirche bestehenden homosexuellen Netzwerke ausmerzen, wie Janet Smith, Professorin für Moraltheologie am „Sacred Heart Major Seminary“ in Detroit kürzlich geschrieben hat: „Das Problem des Missbrauchs beim Klerus – so schrieb sie – wird weder einfach durch den Rücktritt einige Bischöfe gelöst werden können noch durch neue bürokratische Richtlinien. Der Kern des Problems liegt in den homosexuellen Netzwerken im Klerus, die ausgemerzt werden müssen“. Diese homosexuellen Netzwerke, die mittlerweile in vielen Diözesen, Seminaren, Orden etc. verbreitet sind, agieren unter dem Deckmantel der Geheimhaltung und der Lüge mit der Macht der Fangarme eines Krake; sie vernichten unschuldige Opfer, machen Berufungen zum Priestertum zunichte und schnüren der ganzen Kirche die Luft ab.

Ich bitte daher vor allem die Bischöfe eindringlich darum, das Schweigen zu brechen, um diese so weit verbreitete Kultur der „Omertà“ zu besiegen, und den Medien und den zivilen Behörden die Missbrauchsfälle anzuzeigen, von denen sie Kenntnis haben.

Hören wir auf die mächtigste Botschaft, die der heilige Johannes Paul II. uns als Erbe hinterlassen hat: Fürchtet Euch nicht! Fürchtet Euch nicht!

Papst Benedikt hat uns in der Predigt am Tag der Erscheinung des Herrn im Jahr 2008 in Erinnerung gerufen, dass der Heilsplan des Vaters im Geheimnis des Todes und der Auferstehung Christi voll offenbart und verwirklicht worden ist, aber in die menschliche Geschichte aufgenommen werden muss, die stets die Geschichte der Treue Gottes und leider auch der Untreue von uns Menschen bleibt. Die Kirche, die Hüterin des Segens des Neuen Bundes, der im Blut des Lammes besiegelt wurde, ist heilig, doch aus Sündern zusammengesetzt, wie der heilige Ambrosius schrieb: die Kirche ist „immaculata ex maculatis“, sie ist heilig und makellos, obwohl sie sich auf ihrem irdischen Weg aus Menschen zusammensetzt, die von der Sünde befleckt sind.

Ich möchte allen diese unvergänglichen Wahrheiten über die Heiligkeit der Kirche in Erinnerung rufen, die über die abscheulichen und frevelhaften Verhaltensweisen des ehemaligen Erzbischofs von Washington, Theodore McCarrick, das schwere, befremdliche und sündhafte Betragen von Papst Franziskus und das Schweigen so vieler Hirten so tief empört und versucht sind, die durch solche Schande verunstaltete Kirche zu verlassen.

Papst Franziskus hat beim Angelus am Sonntag, den 12. August 2018, folgende Worte gesagt: „Jeder ist des Guten schuldig, das er tun konnte und nicht tat … Wenn wir uns dem Bösen nicht entgegenstellen, schüren wir es stillschweigend. Es ist notwendig einzugreifen, wo sich das Böse ausbreitet; denn das Böse breitet sich dort aus, wo es keine wagemutigen Christen gibt, die sich mit dem Guten widersetzen“. Wenn das zu Recht als schwerwiegende moralische Verantwortung für jeden Gläubigen anzusehen ist, um wie viel schwerwiegender ist sie dann für den obersten Hirten der Kirche, der sich im Fall von McCarrick nicht nur dem Bösen nicht widersetzt hat, sondern sich im Begehen des Bösen mit dem verbunden hat, von dem er wusste, dass er zutiefst verdorben war; er hat den Rat dessen befolgt, von dessen Niedertracht er wusste, und so auf exponentielle Weise mit seiner höchsten Autorität das durch McCarrick gewirkte Böse vervielfältigt. Und wie viele andere schlechte Hirten stützt Franziskus weiterhin bei ihrer aktiven Zerstörung der Kirche!

Franziskus entzieht sich dem Auftrag, die Brüder zu stärken, den Christus Petrus gegeben hat. Durch sein Handeln hat er sie vielmehr gespalten, er führt sie in die Irre, er ermutigt die Wölfe, weiterhin die Schafe der Herde Christi zu zerfleischen.

Möge Papst Franziskus in diesem für die ganze Kirche äußerst dramatischen Moment seine Fehler erkennen und im Einklang mit dem verlautbarten Null-Toleranz-Prinzip der Erste sein, der den Kardinälen und Bischöfen, die die Missbrauchshandlungen McCarricks gedeckt haben, ein gutes Beispiel gibt und gemeinsam mit ihnen allen zurücktritt.

Verlieren wir trotz der Bestürzung und der Trauer über die Ungeheuerlichkeit dessen, was passiert, die Hoffnung nicht! Wir wissen sehr wohl, dass die große Mehrheit unserer Hirten ihre priesterliche Berufung mit Treue und Hingabe leben.

Es ist in den Momenten der Prüfung, dass sich die Gnade des Herrn als überreich offenbart und ihre grenzenlose Barmherzigkeit allen zur Verfügung stellt; doch sie wird nur dem gewährt, der wirklich bereut und aufrichtig anbietet, sich zu bessern. Das ist eine gute Zeit für die Kirche, um ihre Sünden zu bekennen, sich zu bekehren und Buße zu tun.

Beten wir alle für die Kirche und für den Papst, rufen wir uns in Erinnerung, wie oft er uns gebeten hat, für ihn zu beten!

Erneuern wir alle unseren Glauben an die Kirche, unsere Mutter: „Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“!

Christus wird seine Kirche nie im Stich lassen! Er hat sie in seinem Blut geschaffen und belebt sie ständig neu mit seinem Geist!

Maria, Mutter der Kirche, bitte für uns!

Maria, Jungfrau und Königin, Mutter des Königs der Herrlichkeit, bitte für uns!

Rom, den 22. August 2018, dem Fest Maria Königin

Übersetzung aus dem Italienischen von Claudia Reimüller. Das Original liegt zum Vergleich hier. Eine englische Übersetzung finden Sie im MeinungsMacher "Der Rauch Satans".

DT (jbj)

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