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Angriff auf katholische Kirche in Nigeria: 19 Tote

Unter den Opfern eines Überfalls auf eine katholische Kirche im Süden Nigerias sind auch zwei Priester. Bei den Angreifern handelt es sich um Angehörige des Hirtenvolks der Fulani.
Reise nach Nigeria
Foto: Harald Oppitz | Der Sprecher des Bistums Makurdi, Moses Iorapuu, kritisierte die Sicherheitsbehörden. Diese seien trotz ähnlicher Angriffe auf andere Dörfer in der Region völlig unvorbereitet gewesen.

Bei einem Überfall auf eine katholische Kirche im Süden Nigerias sind am Dienstag mindestens 19 Menschen getötet worden. Unter den Opfern im Dorf Aya-Mbalom seien auch zwei Priester, teilten die Behörden im Bundesstaat Benue mit. Bei den Angreifern handelte es sich Zeugenaussagen zufolge um Angehörige des Hirtenvolks der Fulani, die mit ihren Herden wegen der anhaltenden Trockenheit in Nordnigeria nach Süden wandern. In diesem Zusammenhang kommt es immer wieder zu schweren Landkonflikten mit der bäuerlichen Bevölkerung.

Hinzu kommen religiöse Unterschiede: Die Fulani sind Muslime, die Farmer überwiegend Christen. Laut Experten spielen religiöse Gegensätze in dem Konflikt jedoch eine untergeordnete Rolle.
Den Angaben zufolge hatten die Fulani ihre Rinder zunächst rund um das Dorf grasen lassen, bevor sie mit Schusswaffen und Macheten das Dorf und die Kirche stürmten, wo gerade eine Beerdigungsfeier stattfand. Dort hätten die rund 30 Angreifer auf die Menschen geschossen, Häuser angezündet und Kornvorräte vernichtet.

Der Sprecher des Bistums Makurdi, Moses Iorapuu, kritisierte die Sicherheitsbehörden. Diese seien trotz ähnlicher Angriffe auf andere Dörfer in der Region völlig unvorbereitet gewesen, sagte er dem Nachrichtenportal Daily Trust (Mittwoch). Der Geistliche warnte vor einer Verschärfung der Konfliktlage in Benue durch den laufenden Zustrom von Binnenflüchtlinge, die vor bewaffneten Konflikten in den nördlichen Landesteilen auf der Flucht seien.

DT/KNA

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