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Alois Glück: Ohne Lehmann hätten noch mehr Menschen die Kirche verlassen

Der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hat den am Sonntag mit 81 Jahren verstorbenen Mainzer Kardinal Karl Lehmann gewürdigt.
Alois Glück
Foto: Oliver Berg (dpa) | Der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück. Foto: Oliver Berg/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Besonders die Bereitschaft Kardinal Lehmanns zum konstruktiven Streit sei für die katholische Kirche wichtig gewesen, sagte Glück am Montagmorgen dem Bayerischen Rundfunk (BR). "Ansonsten wären sehr viel mehr Menschen ausgezogen aus dieser Kirche. Sie hätten Kirche nicht mehr als gesprächsfähig erlebt."

Lehmann hat nach den Worten von Glück "Außergewöhnliches" geleistet, für die Kirche, aber auch in die Gesellschaft hinein. Er sei ein brillanter Wissenschaftler gewesen, vor allem aber ein Mensch, "der ganz unkompliziert natürlich Nähe gegeben hat, zugehört hat". Die Gespräche mit ihm seien nie belanglos gewesen und immer mit viel Humor, erinnerte sich der Ex-ZdK-Präsident.

Doch der Kardinal habe auch schwierige Zeiten durchgemacht und dabei die "schmerzlichen Kehrseiten der Kirche" persönlich erfahren müssen in vielen Demütigungen und wichtigen Auseinandersetzungen. Dennoch sei es ihm gelungen, die katholische Kirche in Deutschland in ganz schwierigen Jahrzehnten zusammenzuhalten.

KNA / jbj

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